Apropos Israel und Libanon
Verfasst: 10.08.2006, 11:54
Heute bei den Gutmenschen auf Indymedia gefunden (Quelle: http://www.indymedia.ch/de/2006/08/42524.shtml).AutorIn : Hugo Klamm
Seit heute morgen wird auch die mehrheitlich von Christen bewohnte Stadt Marjajun 30 km im Landesinnern des Libanons durch israelische Militärs verwüstet. Es scheint, dass die militärische Führung nun ganz durchgeknallt ist. Während die Zahl der Flüchtlinge weit über der Millionengrenze hinaus ufert, sterben immer mehr Frauen und Kinder im Mündungsfeuer israelischer Soldaten. Inzwischen geht auch das US-amerikanische Kalkül, Israel im Rahmen seiner "Verteidigungsrechte" gewähren zu lassen, längst nicht mehr auf.
Die westliche Unbekümmertheit gedeiht Israel immer mehr zum Vorwand, um noch weitere Genozide anzurichten. Die Vorgänge im Libanon sind dergestalt, als hätte es die Weltkriege I und II gar nie gegeben. Es frägt sich sogar, ob die israelischen Kriegsrasseln im Mittelalter herum tappen, weil sie eine Art biblische Feldzüge mit höchstem Vernichtungsgrad inszenieren.
Die israelischen Massaker an der Zivilbevölkerung der Anrainerstaaten nehmen seit Wochen immer ernüchterndere Formen an. Die Angriffe zeichnen sich durch ungeheure Zerstörungswut und blinden Hass aus auf alle Menschen nicht-jüdischen Glaubens. Die Konturen eines unkontrollierten "perpetum mobile des Bösen und des Grauens" wachsen fortwährend und hemmungslos heran. Die wuchtig ausgeführten Schläge des hochgerüsteten Kriegsstaates gegen zivile Ziele spiegeln aber auch dessen eigene Verzweiflung und Hilflosigkeit. Immer klarer bildet sich heraus, dass dieses Land nicht bloss seine eigenen Wurzeln sucht, sondern auch seine eigene Seele. Nun müssen bestialische Kriegshandlungen herhalten für tiefsitzende Defizite einer im Lande Palästina künstlich aufgepfropften Nation.
Derweil stellt sich der Westen Fragen wie z.B.: Wieviel ist uns Israel eigentlich wert? Was ausser Verwirrung und Zerstörung im vorderen Orient richtet Israel wirklich an? Wird das "Privileg" der Nazis, auf immer und ewig Symbol und Kennzeiichen des Bösen zu sein, durch Israels mörderische Grundhaltung neu auf Israelis überspringen? Provokativ: Wäre Israel nicht besser gedient, sich selbst aufzulösen und, nach jüdisch-historischer Art, sich in alle Länder und Kontinente zu zerstreuen? Wie anders als mit einem Paradigmawechsel ist der seit der Gründung Israels vorherrschende Schwelbrand zu löschen? Wie anders kommt diese geopolitisch interessante Region zur Vernunft? Inwieweit liessen sich die israelischen Machthaber davon abbringen, stetig und dauerhaft das Zünglein an der Waage zwischen Krieg und Frieden in der Welt zu spielen? Sollten die Israelis nicht von ihrem hohen Ross heruntergeholt werden, bzw. was ist oder bleibt die Welt den Israelis wirklich schuldig? Wann ist diese kriegtreibende "Schuldfrage Holocaust" endlich getilgt?
Natürlich darf erst jetzt so gefragt werden, vor 10 Jahren wären solche Fragen noch undenkbar gewesen. Tatsächlich wurden uns die Holocaust-Gräuel, soweit sie an Juden/Jüdinnen begangen wurden, zu lange und zu einseitig unter die Nase gerieben, um uns mit Schuldgefühlen aufzubauen und zu mästen. Aber auch, um damit noch weit grössere Kriegsverbrechen besser totschweigen zu können. Wie z.B. den Tod von 30 Millionen Russinnen und Russen im Krieg gegen Hitler, den der Westen damals ebenso unbekümmert auf die Zivilbevölkerung einschlagen liess.
Keine Ahnung, wie lange das dort überleben wird, ehe es deren politisch korrekte Zensur löscht, aber es scheint fast so, als gäbe es unter diesen Nasen inzwischen die eine oder andere längst fällige Erkenntnis...