Zeitschriften vom rechten Rand...
Verfasst: 29.10.2008, 18:20
...schreiben selten sinnvolles. Es sei denn, man betrachtet Parolen wie "Deutschland den Deutschen" und irgendwelche Phantasmagorien von "Herrenrassen" als sinnvoll. Ab und zu kommt aber auch mal was aus dieser Ecke, das zu zitieren sich lohnt. So wie dieser Artikel aus der Zeitschrift einer gewissen schweizer Partei, deren Namen ich hier nicht nennen will.
Von der Angst des Ureinwohners vor der Kamera
Nein, in diesem Artikel soll es nicht um die bei uns übliche und wohlbegründete Scheu vor den Medien gehen. Obwohl wir ja auch Ureinwohner sind. Nicht minder vom Aussterben bedroht, als andere Ureinwohner anderswo. Nur dass für uns wohl kaum jemals irgendwelche Schutzzonen oder Reservate eingerichtet werden.
Hier soll es um die echten Ureinwohner gehen. Echt in dem Sinne, als dass die gemeint sind, die einem für gewöhnlich in den Sinn kommen, wenn man das Wort Ureinwohner hört: Schwarze Mit-Weltbürger, die es aus unerfindlichen Gründen immer noch vorziehen, in den Regionen wohnen zu bleiben, in denen sie auch geboren sind. Halt so richtige Urwalda... ndersartige.
Die Urwald, Wüsten und Steppenstämme aus vieler Herren Länder haben (oder zumindest hatten, als sie zum ersten Mal mit den Expeditionen aus dem Westen zusammentrafen) oftmals sehr nachdrücklich gewünscht, man möge sie nicht fotografieren. Sie hatten nämlich Angst, dass die Kamera ihnen auf diese Weise die Seele stehlen würde.
Wir aufgeklärten Westler, die wir zuhause auf dem Sofa faulenzend uns die Dokumentationen ansahen, weil gerade nichts Besseres in der Glotze lief, haben dann immer über die dummen Wilden gelacht. Genau wie die Forschungsreisenden vor Ort, welche die Eingeborenen natürlich trotzdem fotografierten.
Und warum auch nicht? Schliesslich wissen wir Teilnehmer an der grossen modernen Zivilisation ja ganz genau, dass es so etwas wie das Stehlen der Seele gar nicht gibt. Wir, die wir den primitiven Aberglauben überwunden haben. Mit diesem Wissen liess es sich gleich noch entspannter Fernsehen.
Und später, als wir des Fernsehens wegen des wie immer endlos langweiligen Programms überdrüssig waren, wandten wir uns dem Internet, dem von Nationalisten liebevoll so genannten Weltnetz, zu, welches uns in den letzten Jahren immer lieber wurde. Und längst nicht nur uns Nationalisten, sondern allen WeltBürgern, weil man hier ja immer noch vermeintlich völlig unzensiert und meinungsfrei machen kann, was man will (oder sich einbildet zu wollen).
Wir haben weiter gelacht über die dummen Urwald-WeltBürger und deren Rückständigkeit, während wir mit unserer Zivilisation weiterhin die Welt eroberten, indem wir sie auspressten. Wir fotografierten uns dabei, sowie bei sämtlichen anderen Dingen, die man tun kann. Und die Kameras wurden natürlich auch besser, jetzt, wo wir im Digitalzeitalter angekommen sind. Jetzt sind auch die Kameras digital. Und wir, sicher im Wissen um die Sicherheit unserer Seele, können uns sogar noch häufiger fotografieren, da es ja nichts mehr kostet. Unsere Bilder und Filme sind auch sofort verfügbar. Und wir stellen sie sofort ins Weltnetz. Ganz egal, ob nun als nationaler Aktivist oder Freizeit-Pornodarsteller, oder auch als beides.
Schliesslich haben wir nicht umsonst unsere sozialen Netzwerke, die natürlich, Fortschrittlicherweise, auch digital sind. Der fortgeschrittene Westler, insbesondere der jüngeren Jahrgangs, hat heute im Minimum 7500 digitale Freunde auf irgendeiner Weltnetz-Plattform. Da kann der dämliche Ureinwohner mit seinen 15 Verwandten nur noch blöd aus der Wäsche schauen, sofern er überhaupt welche trägt.
So zeigt sich uns täglich unsere Überlegenheit. Und wenn wir daran zweifeln, brauchen wir uns nur im Weltnetz die Bilder aus Rückständigen Regionen anzuschauen. Es soll sogar heute noch Orte geben, an denen Aberglauben herrscht, an denen Leute immer noch Angst vor der Kamera haben.
Wir, die wir uns von der primitiven Furcht befreit haben, haben nun zu Recht die Herrschaft über diesen Planeten.
Gut, wir haben gewisse Nachteile. Wir könnten theoretisch überwacht werden. Aber wer hat schon etwas zu verbergen?
Wir sind ein wenig abhängig, ja. Auch ich kann ohne das gleichfalls von fortschrittlichen Nationalisten so genannte HandFunkFernsprechgerät nicht mehr aus dem Haus. Aber das stört mich nicht. Im Gegenteil. Es gibt ja Sicherheit, ständig mit allen verbunden zu sein!
Und den ganzen Meldungen von Datenklau und Identitätsdiebstahl sollte man auch nicht zu grosse Beachtung schenken. Hauptsache, ich kann meine Bankgeschäfte schnell und sicher abwickeln. Da ganz sicher alles gut geschützt. Man muss halt einfach vorsichtig sein. Seine Daten unter Kontrolle halten Die neue Technik sinnvoll nutzen. Sich informieren!
Ja, vielleicht sind ganze Industriezweige durch das Weltnetz ruiniert worden, höchstwahrscheinlich werden noch ein paar folgen, aber dafür haben wir sicher morgen doppelt so viele neue! Wir müssen nur weiter zuversichtlich an die Möglichkeiten der neuen Technologie glauben, auch wenn sie derzeit vor allem Arbeitsplätze vernichtet und der Kriminalität sowohl von Privatpersonen als auch vom Staat Vorschub leistet Und wen kümmert schon der Ruin der Musik- oder Filmindustrie. Hauptsache, ich muss nicht zahlen für meine Filme!
Man darf wegen solcher Kleinigkeiten nicht gleich am Fortschritt zweifeln, sondern man sollte die Chancen nutzen!
Immerhin kriegen wir jetzt vieles gratis, für das wir früher bezahlen mussten. Immerhin sind wir jetzt ständig weltweit mit allen in Kontakt! Endlich verpassen wir nichts mehr. Zumindest nicht, wenn wir unbeirrt dran bleiben, regelmässig alle
E-Mails lesen, uns jeden Film, von dem jemand behauptet, man müsse ihn haben, runterladen und uns alles was nur auf interne und externe Festplatten ziehen, dessen wir irgendwie habhaft werden können Irgendwann haben wir dann schon mal Zeit, die 334 DVDs voller Material, das wir zwar runtergeladen, aber noch gar nicht begutachtet haben, durchzusehen. Ganz sicher. Irgendwann. Sonst hätte es sich ja nicht gelohnt
Vorteile über Vorteile! Dank unserer modernen Informationstechnologie. Da war die einfache Handkamera mit Einlegefilm ja höchstens der erste Vorbote von. Und die dummen Ureinwohner hatten Angst davor. Ha! Wenn die wüssten, was ihnen entgeht.
So, und nun muss ich leider aufhören. Ich muss nämlich noch diverse Tubes nach neuen Filmen durchforsten und meine selbstverständlich nationalistische E-Post durchwühlen. Und dann muss ich noch die neuen unbekannten besten Freunde auf meiner MySpace-Seite veradden und meine Mailboxen in den Foren leeren Und da kommt schon wieder eine MMS
Also, für den Fall, dass wir durch solche Sachen unsere Seelen verlieren sollten, kann ich Entwarnung geben Man ist so beschäftigt mit all diesen Sinnlosigkeiten, dass man es mit Sicherheit nicht merken wird.
Von der Angst des Ureinwohners vor der Kamera
Nein, in diesem Artikel soll es nicht um die bei uns übliche und wohlbegründete Scheu vor den Medien gehen. Obwohl wir ja auch Ureinwohner sind. Nicht minder vom Aussterben bedroht, als andere Ureinwohner anderswo. Nur dass für uns wohl kaum jemals irgendwelche Schutzzonen oder Reservate eingerichtet werden.
Hier soll es um die echten Ureinwohner gehen. Echt in dem Sinne, als dass die gemeint sind, die einem für gewöhnlich in den Sinn kommen, wenn man das Wort Ureinwohner hört: Schwarze Mit-Weltbürger, die es aus unerfindlichen Gründen immer noch vorziehen, in den Regionen wohnen zu bleiben, in denen sie auch geboren sind. Halt so richtige Urwalda... ndersartige.
Die Urwald, Wüsten und Steppenstämme aus vieler Herren Länder haben (oder zumindest hatten, als sie zum ersten Mal mit den Expeditionen aus dem Westen zusammentrafen) oftmals sehr nachdrücklich gewünscht, man möge sie nicht fotografieren. Sie hatten nämlich Angst, dass die Kamera ihnen auf diese Weise die Seele stehlen würde.
Wir aufgeklärten Westler, die wir zuhause auf dem Sofa faulenzend uns die Dokumentationen ansahen, weil gerade nichts Besseres in der Glotze lief, haben dann immer über die dummen Wilden gelacht. Genau wie die Forschungsreisenden vor Ort, welche die Eingeborenen natürlich trotzdem fotografierten.
Und warum auch nicht? Schliesslich wissen wir Teilnehmer an der grossen modernen Zivilisation ja ganz genau, dass es so etwas wie das Stehlen der Seele gar nicht gibt. Wir, die wir den primitiven Aberglauben überwunden haben. Mit diesem Wissen liess es sich gleich noch entspannter Fernsehen.
Und später, als wir des Fernsehens wegen des wie immer endlos langweiligen Programms überdrüssig waren, wandten wir uns dem Internet, dem von Nationalisten liebevoll so genannten Weltnetz, zu, welches uns in den letzten Jahren immer lieber wurde. Und längst nicht nur uns Nationalisten, sondern allen WeltBürgern, weil man hier ja immer noch vermeintlich völlig unzensiert und meinungsfrei machen kann, was man will (oder sich einbildet zu wollen).
Wir haben weiter gelacht über die dummen Urwald-WeltBürger und deren Rückständigkeit, während wir mit unserer Zivilisation weiterhin die Welt eroberten, indem wir sie auspressten. Wir fotografierten uns dabei, sowie bei sämtlichen anderen Dingen, die man tun kann. Und die Kameras wurden natürlich auch besser, jetzt, wo wir im Digitalzeitalter angekommen sind. Jetzt sind auch die Kameras digital. Und wir, sicher im Wissen um die Sicherheit unserer Seele, können uns sogar noch häufiger fotografieren, da es ja nichts mehr kostet. Unsere Bilder und Filme sind auch sofort verfügbar. Und wir stellen sie sofort ins Weltnetz. Ganz egal, ob nun als nationaler Aktivist oder Freizeit-Pornodarsteller, oder auch als beides.
Schliesslich haben wir nicht umsonst unsere sozialen Netzwerke, die natürlich, Fortschrittlicherweise, auch digital sind. Der fortgeschrittene Westler, insbesondere der jüngeren Jahrgangs, hat heute im Minimum 7500 digitale Freunde auf irgendeiner Weltnetz-Plattform. Da kann der dämliche Ureinwohner mit seinen 15 Verwandten nur noch blöd aus der Wäsche schauen, sofern er überhaupt welche trägt.
So zeigt sich uns täglich unsere Überlegenheit. Und wenn wir daran zweifeln, brauchen wir uns nur im Weltnetz die Bilder aus Rückständigen Regionen anzuschauen. Es soll sogar heute noch Orte geben, an denen Aberglauben herrscht, an denen Leute immer noch Angst vor der Kamera haben.
Wir, die wir uns von der primitiven Furcht befreit haben, haben nun zu Recht die Herrschaft über diesen Planeten.
Gut, wir haben gewisse Nachteile. Wir könnten theoretisch überwacht werden. Aber wer hat schon etwas zu verbergen?
Wir sind ein wenig abhängig, ja. Auch ich kann ohne das gleichfalls von fortschrittlichen Nationalisten so genannte HandFunkFernsprechgerät nicht mehr aus dem Haus. Aber das stört mich nicht. Im Gegenteil. Es gibt ja Sicherheit, ständig mit allen verbunden zu sein!
Und den ganzen Meldungen von Datenklau und Identitätsdiebstahl sollte man auch nicht zu grosse Beachtung schenken. Hauptsache, ich kann meine Bankgeschäfte schnell und sicher abwickeln. Da ganz sicher alles gut geschützt. Man muss halt einfach vorsichtig sein. Seine Daten unter Kontrolle halten Die neue Technik sinnvoll nutzen. Sich informieren!
Ja, vielleicht sind ganze Industriezweige durch das Weltnetz ruiniert worden, höchstwahrscheinlich werden noch ein paar folgen, aber dafür haben wir sicher morgen doppelt so viele neue! Wir müssen nur weiter zuversichtlich an die Möglichkeiten der neuen Technologie glauben, auch wenn sie derzeit vor allem Arbeitsplätze vernichtet und der Kriminalität sowohl von Privatpersonen als auch vom Staat Vorschub leistet Und wen kümmert schon der Ruin der Musik- oder Filmindustrie. Hauptsache, ich muss nicht zahlen für meine Filme!
Man darf wegen solcher Kleinigkeiten nicht gleich am Fortschritt zweifeln, sondern man sollte die Chancen nutzen!
Immerhin kriegen wir jetzt vieles gratis, für das wir früher bezahlen mussten. Immerhin sind wir jetzt ständig weltweit mit allen in Kontakt! Endlich verpassen wir nichts mehr. Zumindest nicht, wenn wir unbeirrt dran bleiben, regelmässig alle
E-Mails lesen, uns jeden Film, von dem jemand behauptet, man müsse ihn haben, runterladen und uns alles was nur auf interne und externe Festplatten ziehen, dessen wir irgendwie habhaft werden können Irgendwann haben wir dann schon mal Zeit, die 334 DVDs voller Material, das wir zwar runtergeladen, aber noch gar nicht begutachtet haben, durchzusehen. Ganz sicher. Irgendwann. Sonst hätte es sich ja nicht gelohnt
Vorteile über Vorteile! Dank unserer modernen Informationstechnologie. Da war die einfache Handkamera mit Einlegefilm ja höchstens der erste Vorbote von. Und die dummen Ureinwohner hatten Angst davor. Ha! Wenn die wüssten, was ihnen entgeht.
So, und nun muss ich leider aufhören. Ich muss nämlich noch diverse Tubes nach neuen Filmen durchforsten und meine selbstverständlich nationalistische E-Post durchwühlen. Und dann muss ich noch die neuen unbekannten besten Freunde auf meiner MySpace-Seite veradden und meine Mailboxen in den Foren leeren Und da kommt schon wieder eine MMS
Also, für den Fall, dass wir durch solche Sachen unsere Seelen verlieren sollten, kann ich Entwarnung geben Man ist so beschäftigt mit all diesen Sinnlosigkeiten, dass man es mit Sicherheit nicht merken wird.