Metal-Jubiläen
Verfasst: 01.10.2020, 17:53
Allgemeine wie auch persönliche Metal-Jubiläen gibt es zuhauf, z.B. rund 50 Jahre seit der ersten Proto-Heavy-Metal-Welle (BLACK SABBATH, LED ZEPPELIN, DEEP PURPLE, URIAH HEEP, kurz darauf auch BLUE ÖYSTER CULT), rund 40 Jahre seit dem Höhepunkt der alten NWOBHM-Zeiten, rund 30 Jahre seit dem Ende des Thrash Metals und der aufkeimenden goldenen Death-Metal-Ära, rund 25 Jahre seit dem Höhepunkte und dem beginnenden Ende der Pagan-Metal-Welle...

Allgemeines und Persönliches kombiniert:
Exakt heute vor 30 Jahren, am 1. Oktober 1990, erschien mit "No Prayer for the Dying" das achte Studio-Album von IRON MAIDEN, welches das erste war, dessen Veröffentlichung ich mitbekam. An jenem Tage fuhr ich nach der Schule am späten Nachmittag per ÖV zu einem Musikladen, den - wie die meisten anderen auch - bereits vor Jahrzehnten das Zeitliche gesegnet hat.
Bereits als 15-jähriger Schnuddergoof konnte man mir äusserlich den Metaller schon von weitem ansehen. Die junge, fremde Verkäuferin - immer darauf bedacht, was sie einem potentiellen Kunden andrehen könnte - sagte unmittelbar bei meinem Eintreten zu mir (aus dem Dialekt ins Hochdeutsche übersetzt): "Heute ist die neue IRON MAIDEN erschienen!" Meine Antwort: "Genau deswegen bin ich hierher gekommen!"
Einen Augenblick später befand ich mich schon wieder auf dem Heimweg, in den Händen zitternd vor Aufregung die Kassette "No Prayer for the Dying" haltend. Im Tram traf ich zufällig einen der zahlreichen Metaller von unserer Schule, aus einer Parallelklasse, der damals schon ziemlich lange Haare hatte, und präsentierte ihm stolz meine soeben erworbene Trophäe.
Zu Hause stellte sich bei mir an meinem kleinen Mono-Kassetten-Recorder Ernüchterung ein. Die ersten zwei Lieder, "Tailgunner" und "Holy Smoke" (letztgenanntes gab es auch als Single-Auskopplung mit Video-Clip) enttäuschten mich zutiefst. Das waren keine atmosphärischen, mitreissenden, monumentalen Opener vom Schlage "Moonchild".
Nach mehrmaligem Anhören gelangte ich zum bis heute gültigen Fazit, dass dieses Album ab dem dritten Stück, dem Titelsong, dennoch massiv an Qualität gewinnt. Songs wie "Public enema number one", "Fates warning" oder "Run silent run deep" sind typische MAIDEN-Gassenhauer von überdurchschnittlich hoher Qualität. Mit dem kryptischen Killer-Song (im wahrsten Sinne des Wortes!) "Assassin" und dem bombastischen Rausschmeisser "Mother Russia" sind sogar einzigartige Perlen vertreten.
Die Produktion von Martin Birch und die ganze Atmosphäre ab dem dritten Stück repräsentieren den Geist von IRON MAIDEN von ihrer nahezu besten Seite, auch wenn die Band den überproduzierten Bombast der Vorgänger-Alben bewusst etwas runtergeschraubt hat, um sich wieder etwas den Wurzeln anzunähern. (Wie hätte "No Prayer for the Dying" wohl mit Paul Di'Anno geklungen?)
Das bedeutet: Dieses Album ist der Soundtrack für kleine Quartierstrassen im schummrigen Zwielicht der Abenddämmerung, wo zwischen Strassenlampen Nebelschwaden über das Herbstlaub warbern, wobei die Szenerie selbstverständlich zwischen einem Friedhof und einem Nachtclub ("Bring your daughter to the slaughter", ebenfalls eine Single-Auskopplung) eingebettet ist.
Alles in allem ist "No Prayer for the Dying" eine verkannte Perle im IRON-MAIDEN-Katalog. Mit einem Opener wie "Be quick or be dead" vom Nachfolge-Album "Fear of the Dark" wäre es ein insgesamt wohl ein Überhammer geworden.
Im Jahre 1990 informierte ich mich noch nicht so sehr über Metal-Magazine (womit ich eher erst 1991 begann). Dennoch bekam ich in jenem Jahr in Musikgeschäften, in der Schule, auf dem Pausenplatz und unter sonstigen Kollegen sehr wohl die Veröffentlichung u.a. folgender Alben hautnah mit: BLACK SABBATH "Tyr", JUDAS PRIEST "Painkiller", MEGADETH "Rust in Peace", AC/DC "The Razor's Edge", SLAYER "Seasons in the Abyss", SODOM "Better Off Dead". Zumindest mit "Painkiller" und "Rust in Peace" befinden sich zwei Meisterwerke für die Ewigkeit darunter!

Allgemeines und Persönliches kombiniert:
Exakt heute vor 30 Jahren, am 1. Oktober 1990, erschien mit "No Prayer for the Dying" das achte Studio-Album von IRON MAIDEN, welches das erste war, dessen Veröffentlichung ich mitbekam. An jenem Tage fuhr ich nach der Schule am späten Nachmittag per ÖV zu einem Musikladen, den - wie die meisten anderen auch - bereits vor Jahrzehnten das Zeitliche gesegnet hat.
Bereits als 15-jähriger Schnuddergoof konnte man mir äusserlich den Metaller schon von weitem ansehen. Die junge, fremde Verkäuferin - immer darauf bedacht, was sie einem potentiellen Kunden andrehen könnte - sagte unmittelbar bei meinem Eintreten zu mir (aus dem Dialekt ins Hochdeutsche übersetzt): "Heute ist die neue IRON MAIDEN erschienen!" Meine Antwort: "Genau deswegen bin ich hierher gekommen!"
Einen Augenblick später befand ich mich schon wieder auf dem Heimweg, in den Händen zitternd vor Aufregung die Kassette "No Prayer for the Dying" haltend. Im Tram traf ich zufällig einen der zahlreichen Metaller von unserer Schule, aus einer Parallelklasse, der damals schon ziemlich lange Haare hatte, und präsentierte ihm stolz meine soeben erworbene Trophäe.
Zu Hause stellte sich bei mir an meinem kleinen Mono-Kassetten-Recorder Ernüchterung ein. Die ersten zwei Lieder, "Tailgunner" und "Holy Smoke" (letztgenanntes gab es auch als Single-Auskopplung mit Video-Clip) enttäuschten mich zutiefst. Das waren keine atmosphärischen, mitreissenden, monumentalen Opener vom Schlage "Moonchild".
Nach mehrmaligem Anhören gelangte ich zum bis heute gültigen Fazit, dass dieses Album ab dem dritten Stück, dem Titelsong, dennoch massiv an Qualität gewinnt. Songs wie "Public enema number one", "Fates warning" oder "Run silent run deep" sind typische MAIDEN-Gassenhauer von überdurchschnittlich hoher Qualität. Mit dem kryptischen Killer-Song (im wahrsten Sinne des Wortes!) "Assassin" und dem bombastischen Rausschmeisser "Mother Russia" sind sogar einzigartige Perlen vertreten.
Die Produktion von Martin Birch und die ganze Atmosphäre ab dem dritten Stück repräsentieren den Geist von IRON MAIDEN von ihrer nahezu besten Seite, auch wenn die Band den überproduzierten Bombast der Vorgänger-Alben bewusst etwas runtergeschraubt hat, um sich wieder etwas den Wurzeln anzunähern. (Wie hätte "No Prayer for the Dying" wohl mit Paul Di'Anno geklungen?)
Das bedeutet: Dieses Album ist der Soundtrack für kleine Quartierstrassen im schummrigen Zwielicht der Abenddämmerung, wo zwischen Strassenlampen Nebelschwaden über das Herbstlaub warbern, wobei die Szenerie selbstverständlich zwischen einem Friedhof und einem Nachtclub ("Bring your daughter to the slaughter", ebenfalls eine Single-Auskopplung) eingebettet ist.
Alles in allem ist "No Prayer for the Dying" eine verkannte Perle im IRON-MAIDEN-Katalog. Mit einem Opener wie "Be quick or be dead" vom Nachfolge-Album "Fear of the Dark" wäre es ein insgesamt wohl ein Überhammer geworden.
Im Jahre 1990 informierte ich mich noch nicht so sehr über Metal-Magazine (womit ich eher erst 1991 begann). Dennoch bekam ich in jenem Jahr in Musikgeschäften, in der Schule, auf dem Pausenplatz und unter sonstigen Kollegen sehr wohl die Veröffentlichung u.a. folgender Alben hautnah mit: BLACK SABBATH "Tyr", JUDAS PRIEST "Painkiller", MEGADETH "Rust in Peace", AC/DC "The Razor's Edge", SLAYER "Seasons in the Abyss", SODOM "Better Off Dead". Zumindest mit "Painkiller" und "Rust in Peace" befinden sich zwei Meisterwerke für die Ewigkeit darunter!