Eine der mühsamsten Trend-Anbiederungen war sicherlich auch, als sich das "Metal-Hammer"-Magazin in den frühen Neunzigern im Zuge der Grunge-, Alternative- und Crossover-Welle plötzlich nur noch "Hammer" nannte, einige Jährchen später jedoch als Metal-Musik mitsamt dem Terminus Metal wieder trendy wurde (während er in der Zwischenzeit auschliesslich von Vertretern des DM und BM am Leben erhalten wurde), klammheimlich wieder "Metal-Hammer" hiess und so tat, als sei es nie anders gewesen.
Genau, eine Zeitlang hiess es glaubs sogar noch "New Rock & Metal Hammer", als man langsam zurückkrebste.
Auch geil war dann die Schubladisierung in den Reviews mit "Weichmetall", "Schwermetall", "Plastik und Holz" (= Alternative, Grunge), "Mischmetall" (= Crossover) und "Schrott" (= Death Metal).
Ich fand die Politisierung des Death Metal sehr anstrengend. Nicht dass man Bands wie Gorefest deswegen mehr beachtete als eh schon nicht, aber damals ging das Elend los.
Die erste und die dritte Scheibe von PARADISE LOST, nämlich "Lost Paradise" (schwerer, kaputter Doom Death Metal, zumindest was man damals darunter verstand) und "Shades of God" sind genial!
Nur die Zweite, "Gothic", welche ich mir gleich als sie 1991 erschien zugelegt habe, halte ich noch immer für gewöhnungsbedürftig.
Bei späteren Veröffentlichungen von PARADISE LOST habe ich bisher noch niemals auch nur einen Ton gehört, kann ich daher nicht beurteilen.
Eines der merkwürdigsten labels überhaupt. Man war sich wohl so gar nicht einig, was man eigentlich wollte, nachdem man den englischen Noisecore abgeschöpft hatte...