Zivilcourage!
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- Graf von Hirilorn
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Zivilcourage!
Der Fall ist bekannt: Der Manager Dominik Brunner stellt sich mutig ein paar jugendlichen Vollidioten in den Weg, die sich nicht zu schade sind, sogar Kinder noch um Geld zu erpressen.
Die Jugendlichen schlagen den courigierten Mann tot. Das hätte überall und in jeder S-Bahn passieren können. Zumindest denen, die eben idealistisch und beherzt genug sind, sich solchen Tätern in den Weg zu stellen. Die anderen Leute in der S-Bahn haben das nicht getan. Und leben jetzt noch.
Nun mag man, wie die deutschen Politiker, passenderweise vor der Wahl, in den grossen Chor der "Zivilcourage"-Forderer einstimmen und sich darüber ausheulen, dass die Gesellschaft immer egoistischer werde. Das ist einfach und auch wenn man kein Politiker ist, kann man damit sicherlich an jedem Stammtisch punkten.
Man kann aber zur Abwechslung auch einmal nachdenken. Zum Beispiel darüber, was wohl passiert wäre, wenn der "zivilcouragierte" Einsatz des Herrn Dominik B. nicht so katastrophal gescheitert, sondern von Erfolg gekrönt gewesen wäre.
Ja, DANN würden selbstverständlich ALLE (vor allem die Medien (und davon vor allem RTL und Co)) den mutigen Einsatz und diese grosse Zivilcourage loben. Herr B. Dürfte sein Bundesverdienstkreuz direkt von Angela Merkel persönlich entgegennehmen und müsste es sich nicht auf den Sargdeckel legen lassen. Alles wäre gut und die Medien könnten unisono verkünden: Es gibt DOCH NOCH etwas Gutes in der Welt!
DENKSTE! Hätte Herr B. mit seinem Einsatz nämlich Erfolg gehabt, würde der Tenor heute SO tönen:

(lispelnd):"Herzlich willkommen bei Punkt Zwölf! Er ist in aller Munde: Der Selbstjustiz-Skandal in der S-Bahn! Gnadenlos verprügelte hier ein offenbar völlig ausgerasteter Manager zwei wehrlose Jugendliche. Und was besonders fassungslos macht: Andere Fahrgäste unterstützen den Gewalttäter auch noch. Als Grund gaben die Täter an, die Jugendlichen hätten Kinder "erpressen" wollen. Man fragt sich, was soll aus einer Gesellschaft werden, in der offenbar Bürger das Gesetz in die eigene Hand nehmen?"
Sehen Sie dazu jetzt ein Gespräch mit dem Experten Rudolf Egg."

"Die Selbstjustiz in der münchner S-Bahn ist schockierend, jedoch kein Einzelfall. Immer öfter beobachten wir in der Kriminalpsychologie, dass Leute sich über staatlich gesetzte Grenzen hinwegsetzen und nach eigenem Ermessen bestrafen. Dabei wird oft jegliches Augenmass verloren, wie auch dieser Fall deutlich zeigt. Hier war der Auslöser für die Wahnsinnstat ja eine harmlose Rangelei unter Jugendlichen, also etwas völlig harmloses... Und gerade das andere Leute da dann auch noch mitmachen... das ist ein deutliches Anzeichen für die Verrohung unserer Gesellschaft an sich."

"Klare Worte vom Experten. Doch was sagen die Jugendlichen selbst zu der immer schlimmer werdenden Gewalt gegen sie? RTL hat mit einigen Jugendlichen gesprochen, die ebenfalls schon Opfer der brutalen Selbstjustiz geworden sind:
Vasil M. war gerade einmal 16, als er von Passanten gnadenlos zusammengeschlagen wurde, nur weil er einen gleichaltrigen mit einem Messer bedrohte"

(stimme verzerrt): "ja, ich war gerade dabei, einen abzuziehen... da sind die alle einfach auf mich los. Die haben mich einfach zusammengeschlagen... Also... seitdem... ich kann jetzt keine Überfälle mehr machen und... ich bin psychisch wirklich angeschlagen..."

"Und keiner hilft! Diesen Jugendlichen wird wegen harmloser, kleiner Delikte von völlig durchgeknallten Lynchjustiz-Mobs teilweise das ganze Leben zerstört! Kanzlerkandidat Steinmeier zieht politische Konsequenzen und fordert nun die Ihnaftierung von Dominik Brunner."

"Es kann nicht angehen, meine sehr verehrten Damen und Herren, dass in einem Rechtsstaat wie der Bundesrepublik Selbstjustiz geübt wird! Es kann nicht angehen, dass harmlose Jugendliche von Lynchmobs verprügelt werden, sonst haben wir hier bald Zustände wie in einer Bananenrepublik!"

"Ausserdem will Steinmeier den beiden jugendlichen Opfern der Selbstjustiz-Attacke nun das Bundesverdienstkreuz verleihen lassen."
Die Jugendlichen schlagen den courigierten Mann tot. Das hätte überall und in jeder S-Bahn passieren können. Zumindest denen, die eben idealistisch und beherzt genug sind, sich solchen Tätern in den Weg zu stellen. Die anderen Leute in der S-Bahn haben das nicht getan. Und leben jetzt noch.
Nun mag man, wie die deutschen Politiker, passenderweise vor der Wahl, in den grossen Chor der "Zivilcourage"-Forderer einstimmen und sich darüber ausheulen, dass die Gesellschaft immer egoistischer werde. Das ist einfach und auch wenn man kein Politiker ist, kann man damit sicherlich an jedem Stammtisch punkten.
Man kann aber zur Abwechslung auch einmal nachdenken. Zum Beispiel darüber, was wohl passiert wäre, wenn der "zivilcouragierte" Einsatz des Herrn Dominik B. nicht so katastrophal gescheitert, sondern von Erfolg gekrönt gewesen wäre.
Ja, DANN würden selbstverständlich ALLE (vor allem die Medien (und davon vor allem RTL und Co)) den mutigen Einsatz und diese grosse Zivilcourage loben. Herr B. Dürfte sein Bundesverdienstkreuz direkt von Angela Merkel persönlich entgegennehmen und müsste es sich nicht auf den Sargdeckel legen lassen. Alles wäre gut und die Medien könnten unisono verkünden: Es gibt DOCH NOCH etwas Gutes in der Welt!
DENKSTE! Hätte Herr B. mit seinem Einsatz nämlich Erfolg gehabt, würde der Tenor heute SO tönen:

(lispelnd):"Herzlich willkommen bei Punkt Zwölf! Er ist in aller Munde: Der Selbstjustiz-Skandal in der S-Bahn! Gnadenlos verprügelte hier ein offenbar völlig ausgerasteter Manager zwei wehrlose Jugendliche. Und was besonders fassungslos macht: Andere Fahrgäste unterstützen den Gewalttäter auch noch. Als Grund gaben die Täter an, die Jugendlichen hätten Kinder "erpressen" wollen. Man fragt sich, was soll aus einer Gesellschaft werden, in der offenbar Bürger das Gesetz in die eigene Hand nehmen?"
Sehen Sie dazu jetzt ein Gespräch mit dem Experten Rudolf Egg."

"Die Selbstjustiz in der münchner S-Bahn ist schockierend, jedoch kein Einzelfall. Immer öfter beobachten wir in der Kriminalpsychologie, dass Leute sich über staatlich gesetzte Grenzen hinwegsetzen und nach eigenem Ermessen bestrafen. Dabei wird oft jegliches Augenmass verloren, wie auch dieser Fall deutlich zeigt. Hier war der Auslöser für die Wahnsinnstat ja eine harmlose Rangelei unter Jugendlichen, also etwas völlig harmloses... Und gerade das andere Leute da dann auch noch mitmachen... das ist ein deutliches Anzeichen für die Verrohung unserer Gesellschaft an sich."

"Klare Worte vom Experten. Doch was sagen die Jugendlichen selbst zu der immer schlimmer werdenden Gewalt gegen sie? RTL hat mit einigen Jugendlichen gesprochen, die ebenfalls schon Opfer der brutalen Selbstjustiz geworden sind:
Vasil M. war gerade einmal 16, als er von Passanten gnadenlos zusammengeschlagen wurde, nur weil er einen gleichaltrigen mit einem Messer bedrohte"

(stimme verzerrt): "ja, ich war gerade dabei, einen abzuziehen... da sind die alle einfach auf mich los. Die haben mich einfach zusammengeschlagen... Also... seitdem... ich kann jetzt keine Überfälle mehr machen und... ich bin psychisch wirklich angeschlagen..."

"Und keiner hilft! Diesen Jugendlichen wird wegen harmloser, kleiner Delikte von völlig durchgeknallten Lynchjustiz-Mobs teilweise das ganze Leben zerstört! Kanzlerkandidat Steinmeier zieht politische Konsequenzen und fordert nun die Ihnaftierung von Dominik Brunner."

"Es kann nicht angehen, meine sehr verehrten Damen und Herren, dass in einem Rechtsstaat wie der Bundesrepublik Selbstjustiz geübt wird! Es kann nicht angehen, dass harmlose Jugendliche von Lynchmobs verprügelt werden, sonst haben wir hier bald Zustände wie in einer Bananenrepublik!"

"Ausserdem will Steinmeier den beiden jugendlichen Opfern der Selbstjustiz-Attacke nun das Bundesverdienstkreuz verleihen lassen."
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Das mag ja durchaus korrekt sein... im Rahmen eben solcher schwarzweissmalerischen Schundmagazine wie Punkt Tfölf, die der Quote wegen auch gerne mal einen Monat lang auf den paar Filmschnipseln der Kinder Michael Jacksons rumhacken.
Clement, Sie sollten Schundreporter werden!
Wer weiss, vielleicht lernen Sie dann sogar Pia Maria Wüsthoff kennen (lechz)!
Clement, Sie sollten Schundreporter werden!
Wer weiss, vielleicht lernen Sie dann sogar Pia Maria Wüsthoff kennen (lechz)!
- Graf von Hirilorn
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Es würde gar nichts passieren, wenn die Passanten ALLESAMT auf das Geschehnis zugehen und die Betroffenen (Täter wie Opfer) ruhig anbsprechen würden. Es würde gewaltlos enden. Vergleichbar mit Tieren, die einander in einer bedrohlichen Situation helfen. Das wäre dann Zivilcourage. Aber eben, wenn und wäre.
So wäre die Sache souverän geregelt und es würde auch niemaden interessieren.
Wäre Ricardos Szanario Tatsache, würde es bestimmt wie beschrieben rauskommen, daran habe ich keinen Zweifel. Allerdings schaue und lese ich nicht solchen Dreck wie Punkt 12, Bild oder Blick.
So wäre die Sache souverän geregelt und es würde auch niemaden interessieren.
Wäre Ricardos Szanario Tatsache, würde es bestimmt wie beschrieben rauskommen, daran habe ich keinen Zweifel. Allerdings schaue und lese ich nicht solchen Dreck wie Punkt 12, Bild oder Blick.
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Re: Zivilcourage!
momentchen, da hast du was falsch verstanden, zivilcourage wird nur "gegen rechts" gefordert, u- oder s-bahn-schläger sind davon grundsätzlich nicht betroffenRicardo Clement hat geschrieben:Nun mag man, wie die deutschen Politiker, passenderweise vor der Wahl, in den grossen Chor der "Zivilcourage"-Forderer einstimmen
Falls das Sarkasmus war, ist er berechtigt. Allerdings hatte ich gerade 2 Monate Urlaub und besitze Bluewin TV, daher kann das durchaus möglich sein (abgesehen von den Links, die in Foren gepostet werden)Ricardo Clement hat geschrieben:Genau darum geht es ja. Um die mediale Darstellung.
Gratuliere, wenn Sie es schaffen, ohne dieses Zeug auszukommen!
Am Montag geht`s wieder los, da kann ich mich zwischen "20 Minuten" lesen oder der mündlichen Zusammenfassung der Mitarbeiter entscheiden.
Zivilcourage sieht in der Bunzelrepublik gaaaanz anders aus:Arwald hat geschrieben:Ich dachte in der BRD ist echte Zivilcourage sowieso nur wenn mindestens 5000 Leuten gegen maximal 50 Dissidenten vorgehen.

Und

Zivilcourage darf niemals etwas damit zu tun haben, Leuten, die tatsächlich in Not sind, zu helfen.
- Graf von Hirilorn
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Re: Zivilcourage!
Ricardo Clement hat geschrieben:Der Fall ist bekannt: Der Manager Dominik Brunner stellt sich mutig ein paar jugendlichen Vollidioten in den Weg, die sich nicht zu schade sind, sogar Kinder noch um Geld zu erpressen.
Die Jugendlichen schlagen den courigierten Mann tot. Das hätte überall und in jeder S-Bahn passieren können. Zumindest denen, die eben idealistisch und beherzt genug sind, sich solchen Tätern in den Weg zu stellen. Die anderen Leute in der S-Bahn haben das nicht getan. Und leben jetzt noch.
Nun mag man, wie die deutschen Politiker, passenderweise vor der Wahl, in den grossen Chor der "Zivilcourage"-Forderer einstimmen und sich darüber ausheulen, dass die Gesellschaft immer egoistischer werde. Das ist einfach und auch wenn man kein Politiker ist, kann man damit sicherlich an jedem Stammtisch punkten.
Man kann aber zur Abwechslung auch einmal nachdenken. Zum Beispiel darüber, was wohl passiert wäre, wenn der "zivilcouragierte" Einsatz des [... ... ... ... ...]

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