"Wunderbare vergangene Epoche"
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"Wunderbare vergangene Epoche"
Also ich weiss nicht was an der Blütezeit und dem Höhepunkt der christlichen Pest schön sein soll!
Überall Dreck und Krankheiten, Inquisition und brennende Scheiterhaufen.
Ich weiss nicht was am Mittelalter schön sein soll...
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- Morgenstern
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Es ist wohl auch nicht das Mittelalter selbst, das "schön" war, sondern der Teil, über den man gerne heroisch redet. Es die Burgen, die Schlösser, Die Ritter und Könige, die Schlachten und in der Romantik die einfache Frommheit, die stilisiert ein zauberhaftes Bild ergeben, das so natürlich nicht stimmt.
Allerdings gibt es auch ein paar weniger heroisierende Merkmale am Mittelalter, die sich als interessant erweisen. So gab es viel weniger Leute, mehr Natur und weniger Mensch. Sofern diese beiden Worte überhaupt als Antagonismen verwendet werden können
Allerdings gibt es auch ein paar weniger heroisierende Merkmale am Mittelalter, die sich als interessant erweisen. So gab es viel weniger Leute, mehr Natur und weniger Mensch. Sofern diese beiden Worte überhaupt als Antagonismen verwendet werden können

- Morgenstern
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mmh ,... mir sind dann die schwul aussehenden landsknechte des 15ten jahrhunderts mit dem schönen flammberger doch schon lieb *lol*
die ritter mit ihren schwerter hoohooooo *rofl* ..... wenn sie gutaussehend waren und in ihrer burg in der küche eine waschbitte hatten und das mindestens 2mal pro woche vollzogen haben, jaaaa dann sind auch die ritter mit ihren langen SCHWERTERN toll *ggg
die ritter mit ihren schwerter hoohooooo *rofl* ..... wenn sie gutaussehend waren und in ihrer burg in der küche eine waschbitte hatten und das mindestens 2mal pro woche vollzogen haben, jaaaa dann sind auch die ritter mit ihren langen SCHWERTERN toll *ggg
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Ein erstes Aufflackern der Verherrlichung des Mittelalters gab es schon in der Romantik...
falls wir nun anerkennen, dass heute wirklich ein "Trend" zum Mittelalter besteht, dann müssen wir nur noch die Parallelen zur Romantik finden und haben schon die Lösung, warum man aus soziologischer Sicht Interesse am Mittelalter hat.
Nun ja vielleicht sind wir auch nur verkorkste Romantiker...
falls wir nun anerkennen, dass heute wirklich ein "Trend" zum Mittelalter besteht, dann müssen wir nur noch die Parallelen zur Romantik finden und haben schon die Lösung, warum man aus soziologischer Sicht Interesse am Mittelalter hat.
Nun ja vielleicht sind wir auch nur verkorkste Romantiker...
Morgenstern: Das ist wirklich ein interessanter Gedanke - muss man weiterverfolgen.
Bis jetzt gingen unsere Vermutungen so in die Richtung, dass man genug hat von Vernunft und aufklärerischen Idealen und dann auf die nächstliegende Zeit zurückgreift, von der man glaubt, sie sei eben nicht vernünftig. Und das ist dann (wahrscheinlich zu Unrecht) das Mittelalter.
Bis jetzt gingen unsere Vermutungen so in die Richtung, dass man genug hat von Vernunft und aufklärerischen Idealen und dann auf die nächstliegende Zeit zurückgreift, von der man glaubt, sie sei eben nicht vernünftig. Und das ist dann (wahrscheinlich zu Unrecht) das Mittelalter.
- Morgenstern
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""MITTELALTER - ZEIT DES FEUDALISMUS
Zeitspanne: 5. Bis Anfang 16. Jahrhundert
Zum Begriff: der Begriff "Mittelalter" wurde von den Humanisten für die vermeintlich "dunkle Zeit" zwischen Antike und Renaissance (Wiedergeburt der Antike) in bezug auf die geistig-philosophische Entwicklung eingeführt.
Gesellschaft: es herrscht die Dreiständegesellschaft, bestehend aus Feudaladel und Klerus/ Städtern, Handwerkern und Kaufleuten/ Bauern.
Feudalismus: Der Feudaladel, eine zahlenmäßig kleine Oberschicht bestimmt die politische, soziale und wirtschaftliche Ordnung. Ihre Herrschaft beruht auf dem Besitz von Land und den darauf befindlichen Produktionsgütern sowie auf der Leibeigenschaft ihrer Produktionsträger - den Bauern. Recht und Gesetz werden mittels physischer Gewalt durchgesetzt.
Geldwirtschaft: mit der Einführung der Geldwirtschaft (Mitte 13. Jh.) verschieben sich die Machtverhältnisse allmählich. Es entstehen Städte als Handelsmetropolen. Reichtum und Besitz können nun auch mit Geld und nicht nur von Adligen per Abstammung und Gewalt erworben werden.""
Zeitspanne: 5. Bis Anfang 16. Jahrhundert
Zum Begriff: der Begriff "Mittelalter" wurde von den Humanisten für die vermeintlich "dunkle Zeit" zwischen Antike und Renaissance (Wiedergeburt der Antike) in bezug auf die geistig-philosophische Entwicklung eingeführt.
Gesellschaft: es herrscht die Dreiständegesellschaft, bestehend aus Feudaladel und Klerus/ Städtern, Handwerkern und Kaufleuten/ Bauern.
Feudalismus: Der Feudaladel, eine zahlenmäßig kleine Oberschicht bestimmt die politische, soziale und wirtschaftliche Ordnung. Ihre Herrschaft beruht auf dem Besitz von Land und den darauf befindlichen Produktionsgütern sowie auf der Leibeigenschaft ihrer Produktionsträger - den Bauern. Recht und Gesetz werden mittels physischer Gewalt durchgesetzt.
Geldwirtschaft: mit der Einführung der Geldwirtschaft (Mitte 13. Jh.) verschieben sich die Machtverhältnisse allmählich. Es entstehen Städte als Handelsmetropolen. Reichtum und Besitz können nun auch mit Geld und nicht nur von Adligen per Abstammung und Gewalt erworben werden.""
HerbstLeyd: Ja klar!
Aber dennoch variriert der Beginn jener "Feudalen Zeitepoche" sehr stark von Region zu Region: Gehört denn ein Martianus Capella (der ja bekanntlich keine Ausnahmeerscheinung war) nicht eher noch zur Antike? Und ebenso verhält es sich mit dem Ende. Die Renaissance beginnt in Italien bekanntlich bereits als im deutschen Raum noch immer das Spätmittelalter herrscht.
Ausserdem stimmt gerade, wie Du ja sehr schön darlegst, das mit der 3-Stände-Gesellschaft für die Stadtkulturen spätestens ab dem frühen 14. Jh (im nord-italienschen Raum früher) eben nicht. Die Geldwirtschaft gab es auch schon früher.
Und was ist mit dem ganzen byzantinischen Raum? Kann man da eine solche Einteilung auch vornehmen?
Meines Erachtens sind solche verallgemeinernden Begriffe eben sehr vereinfachend und eurozentrisch und eigentlich sollte man sie wirklich gar nicht mehr verwenden, sondern stattdessen lieber von "Basel im 14.Jh" oder "Florenz im 12.Jh" reden.
Aber dennoch variriert der Beginn jener "Feudalen Zeitepoche" sehr stark von Region zu Region: Gehört denn ein Martianus Capella (der ja bekanntlich keine Ausnahmeerscheinung war) nicht eher noch zur Antike? Und ebenso verhält es sich mit dem Ende. Die Renaissance beginnt in Italien bekanntlich bereits als im deutschen Raum noch immer das Spätmittelalter herrscht.
Ausserdem stimmt gerade, wie Du ja sehr schön darlegst, das mit der 3-Stände-Gesellschaft für die Stadtkulturen spätestens ab dem frühen 14. Jh (im nord-italienschen Raum früher) eben nicht. Die Geldwirtschaft gab es auch schon früher.
Und was ist mit dem ganzen byzantinischen Raum? Kann man da eine solche Einteilung auch vornehmen?
Meines Erachtens sind solche verallgemeinernden Begriffe eben sehr vereinfachend und eurozentrisch und eigentlich sollte man sie wirklich gar nicht mehr verwenden, sondern stattdessen lieber von "Basel im 14.Jh" oder "Florenz im 12.Jh" reden.
Ja, ich wollt nur mal wieder rumstöbern, es hat sich sogar gelohnt...
Was ich heute vermisse ist einfach der Glaube an fremdes, fernes...
Alles ist entdeckt, (fast) alles kann erklärt werden, der Mensch ist das höchste, etc...
Wir haben uns selbst die Träume genommen, daher kommt vermutlich dieses fast sehnsuchtsartige Gefühl den vergangenen Zeiten gegenüber...
Dornenreich treffen es ganz gut:
Was ich heute vermisse ist einfach der Glaube an fremdes, fernes...
Alles ist entdeckt, (fast) alles kann erklärt werden, der Mensch ist das höchste, etc...
Wir haben uns selbst die Träume genommen, daher kommt vermutlich dieses fast sehnsuchtsartige Gefühl den vergangenen Zeiten gegenüber...
Dornenreich treffen es ganz gut:
Als Leben mehr als Dasein hieß,
als eine Hand den Sternen wies.
Auch wenn der Beitrag schon "etwas" älter ist... Selbstverständlich ist diese Epocheneinteilung eurozentrisch. Es käme auch niemand auf die Idee, die für (Mittel- und West-)Europa gültigen Epochenbegriffe, deren Grenzen auch in der Region selbst zu einem gewissen Grad fliessend sind, etwa auf den asiatischen Raum zu übertragen.Atall hat geschrieben:HerbstLeyd: Ja klar!
Aber dennoch variriert der Beginn jener "Feudalen Zeitepoche" sehr stark von Region zu Region: Gehört denn ein Martianus Capella (der ja bekanntlich keine Ausnahmeerscheinung war) nicht eher noch zur Antike? Und ebenso verhält es sich mit dem Ende. Die Renaissance beginnt in Italien bekanntlich bereits als im deutschen Raum noch immer das Spätmittelalter herrscht.
Ausserdem stimmt gerade, wie Du ja sehr schön darlegst, das mit der 3-Stände-Gesellschaft für die Stadtkulturen spätestens ab dem frühen 14. Jh (im nord-italienschen Raum früher) eben nicht. Die Geldwirtschaft gab es auch schon früher.
Und was ist mit dem ganzen byzantinischen Raum? Kann man da eine solche Einteilung auch vornehmen?
Meines Erachtens sind solche verallgemeinernden Begriffe eben sehr vereinfachend und eurozentrisch und eigentlich sollte man sie wirklich gar nicht mehr verwenden, sondern stattdessen lieber von "Basel im 14.Jh" oder "Florenz im 12.Jh" reden.
Nichtsdestotrotz sind Epochenbegriffe nützlich und nötig, denn das Europa des Mittelalters ist ein anderes als es das der Antike war und auch ein anderes als es mit Beginn der Frühen Neuzeit wurde. Insofern ist die Einteilung in die Großepochen, wenngleich man sich über die genaue Abgrenzung streiten kann und muss, sinnvoll.
Damals wärst du froh gewesen, überhaupt am Leben zu sein. Da hatten die Menschen noch Werte, wenn auch sehr marode.Miss Hyde hat geschrieben:Also ich bin froh das ich mit Warmwasser und Elektrizität aufgewachsen bin.
Was ist denn der Preis für die ganzen Konformitäten? Man läßt sich andererseits von viel mehr Dingen am Schädel gacken. Kein Überlebenswille steckt in den meisten Menschen heutzutage. Nicht, weil sie "selbstmordgefährdet" oder "labil" sind, sie denken nicht daran, wie es ist, um's Überleben zu kämpfen. Weil's nicht mehr nötig ist.
Armer, dekadenter Wurm = Mensch.