Hat Karl der Große je gelebt?
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Hat Karl der Große je gelebt?
die frage ist ungewöhnlich, ich weiß - vor allem, weil sie ebensogut mit "ja" als auch mit "nein" beantwortet werden kann.
aber werfen wir doch einmal einen blick auf diesen karl:
er war so eine art "überkaiser": übernahm ein völlig zerstrittenes, gerade von den römern und somit von den guten geistern der verwaltung und ornung verlassenes reich - und baute es wieder auf.
nicht nur verwaltungstechnisch führte er neuerungen ein, verbesserte die infrastruktur, ließ die währung vereinheitlichen und gründete hofschulen, er kümmerte sich auch noch um die kunst - hier namentlich die buchmalerei - und architektur - die pfalzkapelle zu aachen sei hier genannt.
und das alles, während er kriege gegen die sachsen oder sonstige völker führte, die er - selbstredend - gewann. soweit - sogut. das steht in den schulbüchern auch.
wie kommt es aber, dass man weder für seine straßen und kanäle, noch für seine münzen irgendwelche beweise gefunden hat?
wie kommt es, dass nach 877 weder von seinen verwaltungsstrategien, noch von seinen hofschulen etwas übrigblieb?
wie kommt es, dass die buchmalerei kaum unteschiede zur ottonischen (knapp 250 jahre später) aufweist?
und zu guter letzt: die aachener pfalzkapelle ist, architektonisch gesehen, ihrer zeit voraus - und das um mehr als 1 Jahrhundert.
und wenn ich sage: man hat dafür keine beweise gefunden - dann meine ich das auch so.
das 6./7. Jh ist - historisch gesehen - ein schwarzes loch. dann erscheint Karl auf der bildfläche (und einige seiner nachfolger - und nach 877 finden wir wieder ein schwarzes loch, dass erst ca. 1060 endet.
eine mögliche erklärung: die umstellung auf den grgorianischen kalender 1582 nChr. Grogor XIII korrigierte den julianischen kalender um 10 tage - nach dieser zeit rechnen wir bis heute (zumindest im westen). diese korrektur wurde vorgenommen, weil der julianische kalender über eine unvollkommene schaltregen verfügte. (1 schalttag = ca. 133 Jahre)
als man einige fälschungen erforschte, wurde festgestellt, dass die meisten antizipatorischen charakter haben, d.h. man konnte auf sie zurückgreifen, als man sie brauchte, tatsächlich waren sie aber zumeist ca. 200 jahre vor gebrauch entstanden - und dass wohl kaum eine sich dachte "in 200 jahren können die das sicherlich gut brauchen" liegt meiner meinung nach auf der hand.
es musste also an der zeitrechnung liegen. was nun, wenn die kalenderkorrektur nicht nur 10 tage hätte betragen müssen, sondern eher 12 oder gar 13? damit hätten wir ca. 332 jahre zuviel in unserer zeitrechnung!
aber: der astronomische kalender und unser kalender stimmen überein! die theorie is zwar gewagt, aber interessant: was, wenn einige findige leute einfach 332 jahre "erfunden" hätten - nämlich die zeit karls des großen? die quellenlage sowie die oben angeführten beispiele sprechen bei genauerer betrachtung eigentlich dafür...
ein weiterer faktor ist, dass man die "belegte" zeit vor Karl an die "belegte" zeit nach Karl mehr oder weniger lückenlos anschliessen kann, was sowohl den künstlerischen als auch den wirtschaflichen und kulturellen bereich betrifft...
nähere informationen stehen übrigens in diesem sehr empfehlenswerten buch:
Illig, Heribert: Hat Karl der Große je gelebt? Bauten, Funde und Schriften im Widerstreit. adR Fiktion Dunkles Mittelalter Bd. 1. Gräfelfing, 3. Aufl 1996
aber werfen wir doch einmal einen blick auf diesen karl:
er war so eine art "überkaiser": übernahm ein völlig zerstrittenes, gerade von den römern und somit von den guten geistern der verwaltung und ornung verlassenes reich - und baute es wieder auf.
nicht nur verwaltungstechnisch führte er neuerungen ein, verbesserte die infrastruktur, ließ die währung vereinheitlichen und gründete hofschulen, er kümmerte sich auch noch um die kunst - hier namentlich die buchmalerei - und architektur - die pfalzkapelle zu aachen sei hier genannt.
und das alles, während er kriege gegen die sachsen oder sonstige völker führte, die er - selbstredend - gewann. soweit - sogut. das steht in den schulbüchern auch.
wie kommt es aber, dass man weder für seine straßen und kanäle, noch für seine münzen irgendwelche beweise gefunden hat?
wie kommt es, dass nach 877 weder von seinen verwaltungsstrategien, noch von seinen hofschulen etwas übrigblieb?
wie kommt es, dass die buchmalerei kaum unteschiede zur ottonischen (knapp 250 jahre später) aufweist?
und zu guter letzt: die aachener pfalzkapelle ist, architektonisch gesehen, ihrer zeit voraus - und das um mehr als 1 Jahrhundert.
und wenn ich sage: man hat dafür keine beweise gefunden - dann meine ich das auch so.
das 6./7. Jh ist - historisch gesehen - ein schwarzes loch. dann erscheint Karl auf der bildfläche (und einige seiner nachfolger - und nach 877 finden wir wieder ein schwarzes loch, dass erst ca. 1060 endet.
eine mögliche erklärung: die umstellung auf den grgorianischen kalender 1582 nChr. Grogor XIII korrigierte den julianischen kalender um 10 tage - nach dieser zeit rechnen wir bis heute (zumindest im westen). diese korrektur wurde vorgenommen, weil der julianische kalender über eine unvollkommene schaltregen verfügte. (1 schalttag = ca. 133 Jahre)
als man einige fälschungen erforschte, wurde festgestellt, dass die meisten antizipatorischen charakter haben, d.h. man konnte auf sie zurückgreifen, als man sie brauchte, tatsächlich waren sie aber zumeist ca. 200 jahre vor gebrauch entstanden - und dass wohl kaum eine sich dachte "in 200 jahren können die das sicherlich gut brauchen" liegt meiner meinung nach auf der hand.
es musste also an der zeitrechnung liegen. was nun, wenn die kalenderkorrektur nicht nur 10 tage hätte betragen müssen, sondern eher 12 oder gar 13? damit hätten wir ca. 332 jahre zuviel in unserer zeitrechnung!
aber: der astronomische kalender und unser kalender stimmen überein! die theorie is zwar gewagt, aber interessant: was, wenn einige findige leute einfach 332 jahre "erfunden" hätten - nämlich die zeit karls des großen? die quellenlage sowie die oben angeführten beispiele sprechen bei genauerer betrachtung eigentlich dafür...
ein weiterer faktor ist, dass man die "belegte" zeit vor Karl an die "belegte" zeit nach Karl mehr oder weniger lückenlos anschliessen kann, was sowohl den künstlerischen als auch den wirtschaflichen und kulturellen bereich betrifft...
nähere informationen stehen übrigens in diesem sehr empfehlenswerten buch:
Illig, Heribert: Hat Karl der Große je gelebt? Bauten, Funde und Schriften im Widerstreit. adR Fiktion Dunkles Mittelalter Bd. 1. Gräfelfing, 3. Aufl 1996
dass historiker relativ wenig davon halten stimmt - aber zugeben müssen sie die schlechte quellenlag immerhin - was zu ziemlich kuriosen formulierungen in wissenschaftlichen publikationen zu diesem thema führt...
ich persönlich finde es irgendwie faszinierend- inwiefern der gute herr illig und seine kollegen recht haben oder nicht kann ich nicht sagen, aber allein auf die idee zu kommen ist halt krass. und was noch faszinierender ist: wie sich die epochen eben mehr oder weniger aneinanderfügen lassen, wenn man die jahrhunderte wegstreicht...
ich persönlich finde es irgendwie faszinierend- inwiefern der gute herr illig und seine kollegen recht haben oder nicht kann ich nicht sagen, aber allein auf die idee zu kommen ist halt krass. und was noch faszinierender ist: wie sich die epochen eben mehr oder weniger aneinanderfügen lassen, wenn man die jahrhunderte wegstreicht...
Was aber wahrliglich noch viel krassiger ist, ist dass die ganze Mittelalterschaft von Gibraltar bis zum Nordkap, von Kerry bis nach Katowice, allesamt dem Deutschen Reiche zugetan waren und dienstbeflissenst Dokumente aus dieser Zeit gefälscht haben, um so der deutschen Blaublütigkeit einen historischen Imperator zuzugestehen! Ja, damals war Deutschland noch beliebt.
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hab mal ein halbes jahr an der uni geschichte studiert, da kam diese theorie auch zur sprache. ich finde es sowieso faszinierend, auf welch unsicheren quellen sich unsere geschichte eigentlich aufbaut.... besonders heutzutage kann man nie wissen, was in den medien noch echt oder was einfach eine fälschung ist..... 

Es gibt weiß Gott schlechter dokumentierte Ereignisse als die Existenz Karls des Großen (spontan fallen mir direkt drei zeitgenössische Quellen ein, die etwa die Kaisererhebung des Jahres 800 beschreiben, und das durchaus unabhängig voneinander).
Somit würde ich meine Hand für die Existenz des Frankenkönigs ins Feuer legen.
Somit würde ich meine Hand für die Existenz des Frankenkönigs ins Feuer legen.
Um diese Fragen zu klären, empfehle ich die einschlägige Fach- (das heißt nicht populärwissenschaftliche] Literatur zur Karolingerzeit. Da findet man schnell die Antwort auf gestellte Fragen. Ganz ohne merkwürdige Verschwörungstheorien zu bemühen.wie kommt es, dass nach 877 weder von seinen verwaltungsstrategien, noch von seinen hofschulen etwas übrigblieb?
wie kommt es, dass die buchmalerei kaum unteschiede zur ottonischen (knapp 250 jahre später) aufweist?
und zu guter letzt: die aachener pfalzkapelle ist, architektonisch gesehen, ihrer zeit voraus - und das um mehr als 1 Jahrhundert.
und wenn ich sage: man hat dafür keine beweise gefunden - dann meine ich das auch so.
das 6./7. Jh ist - historisch gesehen - ein schwarzes loch. dann erscheint Karl auf der bildfläche (und einige seiner nachfolger - und nach 877 finden wir wieder ein schwarzes loch, dass erst ca. 1060 endet.
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