Moralisierung des Black Metal?
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Moralisierung des Black Metal?
Kann es sein, dass sich der Black Metal in den letzten Jahren stark moralisiert hat oder ist das nur ein unvollständiger Eindruck? Was ich damit meine: Früher stand Black Metal möglicherweise dafür, die Grenzen auszuloten, jegliche moralischen Werte zu verneinen. Heute könnte man den Eindruck gewinnen, dass der Black Metal für starke moralische Werte wie Ehre, Treue und ähnliches steht. Ist da etwas dran? Woran könnte es liegen? Hat sich der Black Metal von der Avantgarde zum Konservativen gewandelt?
Darum ist wahrscheinlich auch die Antifa so hinter uns her. Ich dachte eh schon es wäre besser zurück zu gehen. Zurück zu den Wurzeln, zurück zum Underground. Aber wenn mehr Menschen die Musik machen, mehr Menschen die Musik hören wollen, mehr Menschen daran verdienen wollen, wie soll man denn dann in den Underground zurückkehren?
Aber ich glaube, dass ein gewisser Anteil von Ehre und Treue (oder Gemeinschaft) schon immer im Black Metal war. Früher wurde er halt mehr vom Satanismus dominiert, aber ich denke das ist einigen zu langweilig, abgedroschen oder sonst was. Ich für meinen Teil schreibe immer noch Texte gegen die Kirche und alle Religionen. Satanismus oder pro Satan Texte hatte ich noch nie und werde ich wohl auch nie haben.
Abgesehen davon will ja doch jede Band wenigstens etwas bekannter werden, weil man sonst keine Auftrittsmöglichkeiten mehr hat und live spielen einfach geil ist. Und da muss man zu einem Label und das sagt dann "so wird das nicht verkauft" und dann kann man schauen, wie man sein eigenes Ding mit deren Vorstellungen vereint.
Und früher hat man auch mit so Sachen wie Gräberschändung angegeben. Heute heissts: "Irgendwelche Kinder haben am Friedhof randaliert und wir Black Metal sollens wieder gewesen sein."
Von mir aus können die mich ruhig beschuldigen. Nachweisen werden die nichts können wenn ichs nicht war. Ich bin nicht der Typ, der Gräber schändet, aber ich gebe auch einen Scheiss drauf was die Leute reden und heul nicht rum...(Solange ich nicht Schadensersatz bezahlen muss wenn ich es nicht war)
Aber ich glaube, dass ein gewisser Anteil von Ehre und Treue (oder Gemeinschaft) schon immer im Black Metal war. Früher wurde er halt mehr vom Satanismus dominiert, aber ich denke das ist einigen zu langweilig, abgedroschen oder sonst was. Ich für meinen Teil schreibe immer noch Texte gegen die Kirche und alle Religionen. Satanismus oder pro Satan Texte hatte ich noch nie und werde ich wohl auch nie haben.
Abgesehen davon will ja doch jede Band wenigstens etwas bekannter werden, weil man sonst keine Auftrittsmöglichkeiten mehr hat und live spielen einfach geil ist. Und da muss man zu einem Label und das sagt dann "so wird das nicht verkauft" und dann kann man schauen, wie man sein eigenes Ding mit deren Vorstellungen vereint.
Und früher hat man auch mit so Sachen wie Gräberschändung angegeben. Heute heissts: "Irgendwelche Kinder haben am Friedhof randaliert und wir Black Metal sollens wieder gewesen sein."
Von mir aus können die mich ruhig beschuldigen. Nachweisen werden die nichts können wenn ichs nicht war. Ich bin nicht der Typ, der Gräber schändet, aber ich gebe auch einen Scheiss drauf was die Leute reden und heul nicht rum...(Solange ich nicht Schadensersatz bezahlen muss wenn ich es nicht war)
Re: Moralisierung des Black Metal?
Bei vielen Bands stimmt das, aber glücklicherweise gibt es noch ein kleines Häufchen die sich eher der Avantgarde verschrieben haben. Leider gelten solche Bands dann nur noch bedingt als Black Metal. Die Szene wird sich noch total todlaufen, wenn sie sich weiterhin gegen Weiterentwicklungen sperrt.Morgenstern hat geschrieben:Hat sich der Black Metal von der Avantgarde zum Konservativen gewandelt?
Wer bracht 1000 Einmannprojekte die wie Burzum tönen und wer braucht 1000 Bands die versuchen Darkthrone zu kopieren?
Re: Moralisierung des Black Metal?
das sehe ich genau so. ohne weiterentwicklung wird black metal irgendwann untergehen. zum glück findet eine weiterentwicklung statt.Zimmer hat geschrieben: Wer bracht 1000 Einmannprojekte die wie Burzum tönen und wer braucht 1000 Bands die versuchen Darkthrone zu kopieren?
Außerdem ist die Kompromißlosigkeit verschwunden. heute würde kaum noch jemand eine kirche anzünden. es gibt zwar auch heute noch viele bands, die versuchen black metal true zu halten, deswegen auch die ganzen diskussionen was true ist und was nicht. allerdings werden die, die diese diskussionen führen von sehr vielen als lächerlich dargestellt, meiner meinung nach oft zu recht. zurück zum underground ist heute unmöglich. das wird nicht mehr funktionieren.
Ich denke, dass ,was moralische aspekte angeht, black ähnlich ist wie satanismus. jeder legt sich alles so zurecht, wie es ihm passt. allgemeingültig kann man das nicht mehr definieren.
Re: Moralisierung des Black Metal?
Zu weit sollte die Entwicklung aber nicht gehen, sonst sehen wir in 50 jahren ja Black beim Musikantenstadl auf ARD ...das sehe ich genau so. ohne weiterentwicklung wird black metal irgendwann untergehen. zum glück findet eine weiterentwicklung statt.
Black Metal ist einfach Musik. Die verschiedensten Menschen mit den verschiedensten Einstellungen hören BM und verknüpfen ihre ganz eigene Weltanschauung damit. Mir ist aber dennoch auch aufgefallen, dass manche Leute immer konservativer werden. Ob man jetzt sagen kann, dass Black Metal an sich konservativer geworden ist, ist fraglich. Auch ein Forum ist ein gutes "Messgerät" an dem man sehen kann, dass die Hörerschaft immer konservativer wird.
Für mich hat BM aber nichts mit konservativem Gedankengut zu tun. Eher das Gegenteil ist der Fall.
Aber wie auch immer - jeder wie er will.
Für mich hat BM aber nichts mit konservativem Gedankengut zu tun. Eher das Gegenteil ist der Fall.
Aber wie auch immer - jeder wie er will.
Vielleicht liegts auch nur daran das "Aussenseiterdinge" im Moment so populär sind...jeder möchte indivisuell/individuell sein.
Gleichzeitig ist die quasi "Ur" Generation auch älter geworden und das Genre an sich hat eine breitere Basis als früher.
Ich sehe es eher so das es Underground immer geben wird aber gleichzeitig wird sich eine "öffentliche" BM Szene entwickeln.Konservativer als zu Anfang ja konservativ an sich nein.
Gleichzeitig ist die quasi "Ur" Generation auch älter geworden und das Genre an sich hat eine breitere Basis als früher.
Ich sehe es eher so das es Underground immer geben wird aber gleichzeitig wird sich eine "öffentliche" BM Szene entwickeln.Konservativer als zu Anfang ja konservativ an sich nein.
Simpel gesagt: Die tragenden Figuren der Szene sind erwachsen geworden, haben ihre Grenzen längst ausgelotet und daraus moralische Richtlinien für ihr Leben gewonnen. Der Schulterschluss mit dem Pagan Metal dürfte das seinige dazu beigetragen haben. Man merkt auch, dass die meisten Bands, die noch eine gewisse anarchistische Grundhaltung an den Tag legen, meist aus kommerziell erfolgreichen Szenen stammen, etwa aus Schweden, Finnland und Norwegen, wo sowas natürlich auch ein bisschen als Erfolgsrezept übernommen oder beibehalten werden kann.
Bandog hat geschrieben:Simpel gesagt: Die tragenden Figuren der Szene sind erwachsen geworden, haben ihre Grenzen längst ausgelotet und daraus moralische Richtlinien für ihr Leben gewonnen.
Amen. Endlich wird das hier auch mal in aller Deutlichkeit angesprochen. Auch wenn es einige jüngere Fans schockieren wird: aber auch die Idole entwickeln ihre Ansichten weiter.
- Orgetorix Jowanko
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Hei! Welch interessanter Threat! Und hab ihn erst jetzt entdeckt!
Na ja, auf jeden fall denke ich - Morgenstern - dass dies ziemlich berechtige Fragen sind.... gerade auch angesichts des Themas vom "Christen"-Thread.
Orgetorix

Na ja, auf jeden fall denke ich - Morgenstern - dass dies ziemlich berechtige Fragen sind.... gerade auch angesichts des Themas vom "Christen"-Thread.
Schätze, Du hast da den Nagel so ziemlich auf den Kopf getroffen, Bandog!!!! Zumindest meiner Meinung nach.Simpel gesagt: Die tragenden Figuren der Szene sind erwachsen geworden, haben ihre Grenzen längst ausgelotet und daraus moralische Richtlinien für ihr Leben gewonnen. Der Schulterschluss mit dem Pagan Metal dürfte das seinige dazu beigetragen haben. Man merkt auch, dass die meisten Bands, die noch eine gewisse anarchistische Grundhaltung an den Tag legen, meist aus kommerziell erfolgreichen Szenen stammen, etwa aus Schweden, Finnland und Norwegen, wo sowas natürlich auch ein bisschen als Erfolgsrezept übernommen oder beibehalten werden kann.
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