Diverse Amateurgedichte - Sargos frühe Werke

Emotionen, Geistesblitze und Gedichte, die ihr nicht für euch behalten wollt!

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Sargos
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Diverse Amateurgedichte - Sargos frühe Werke

Beitrag von Sargos »

~+~

Sehnsucht

In dunkelsten Stunden, in tiefsten Löchern,
spricht Dein Herz zur Dir und lässt Dich glauben
Du wärst allein mit Deinen Qualen
und man will Dir Deine Seele rauben

In Deinem Träumen siehst Du Elend
und am Tage plagt der Schmerz
Sind die Fratzen doch die gleichen
die so nagen an dem Herz

Es ziehen sich die Zeiten endlos hin
und der Geist wird nur noch schwer
Steigt auch kein Engel hier herab
und bringt große Hoffnung her

Doch sei getrost, sind wir doch viele an der Zahl
sind wir nur blind wenn es um die Gleichen geht
Es gab und wird uns immer geben
Wird die Spur auch noch so oft verweht

Der Kampf heisst Leben und auch warten
und der letzte Abend rot wie schönster Wein
Nur der Ort umringt von Schatten
kann und wird uns Heimat sein

~+~
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Sargos
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Beitrag von Sargos »

Schneemann

In eisigen Hallen aus Schnee und Eis
so lebe ich und begehe meinen Fleiß
darin diese Welt mir zu erhalten
so kann ich getroßt - schalten wie auch walten

Kein Leben sich hier wiederfindet
Kein Mensch und Menschlein was sich bindet
Kein Gefühl tief in diesem Eis
so zahl´ ich gerne dieses Preis

Hab´ mich hier unten gut versteckt
Keine Liebe die mich weckt
kann je den Weg hier zu mir finden
kein Sehender - auch nicht die Blinden

Nur eine weisse Eisschicht überdeckt
meine Hallen und niemand hier den das erschreckt
So hab ich mich doch selbst gefangen
manch´ jemand hätt´ sich aufgehangen

Ich bin ein Schneemann - und dies ist meine Welt
Ich bin ein Schneemann - mir ist kalt und es gefällt
Ich bin ein Schneemann - spiele stets den gleichen Tanz
Ich bin ein Schneemann - man nennt ihn "Ignoranz"
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Sargos
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Beitrag von Sargos »

Wie wir lagen

Auf Seifenblasen getanzt, mit der Sehnsucht im Arm
Das Feuer geküsst, es hielt mich warm
Dem Rückflug getrotzt, nur Schönheit glänzte
Und man vernahm nie bitterbösen Klang

Selbst Regen bracht` uns Lieder, mit meiner Lieblingmelodie
Wir lagen da und lauschten - und vergaßen uns nie

Zerrissene Bilder finden ihre Wege
voll Bitterkeit und hoher Schwere
Hymnen und Gedichte, geschrieben und verflucht
die ich einmal nur für Deine Ohren sang

Stille Nächte, voll wunderbarer Dunkelheit
Damals wie wir lagen - umarmten wir die Ewigkeit

Dunkler Mann hier neben mir, spiel nocheinmal unser Lied
so will ich dann die Wege gehen, bricht mir auch jedes Glied
Will neue Seelen fliegen sehen und Regen im November
und flüster dabei Zeilen, von so mancher Liebelei

Schwarzer Wolken Sinnbild wir vernahmen
Damals wie wir lagen, wir uns in unseren Armen

Und kümmerlich als alter Mann, verschlissen längst die alte Haut
lieg ich auf meinem Sterbebette dann, sie haben es mir aufgebaut
Die Augen in dem Trost getränkt, ich fand nun diese Stunde
Der letzte Satz entrinnt dem Munde: "Auf wiedersehen, Phantasterei !"
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