Metal Alben als Investment-Anlagen?

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Oxford
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Metal Alben als Investment-Anlagen?

Beitrag von Oxford »

Aufgrund Diskussionen um folgende Angebote CD 1 und CD 2 meinten meine Arbeitskollegen - alles nicht BM-Hörer – wieso wir eigentlich nicht solche Alben als Investment-Anlagen kaufen würden? D.h. ähnlich wie Erstausgaben oder limitierte Ausgaben von irgendwelchen Büchern, Weinen, Kunstwerken, Plastiken, Bildern etc. kauft man limitierte, nummerierte Alben, Demos und Erstpressungen. Das Performence-Verhalten müsste ähnlich sein, wie bei den oben erwähnten Sachen. Und einer der Kollegen überlegt sich aus diesem Grund sogar, ob er die insgesamt 5 angebotenen Alben ersteigern soll... (ich habe ihm dann gedroht, dass er als Strafe jedes Album 10mal anhören müsse und ich würde es kontrollieren!)

Ich war im ersten Moment sprachlos und wusste gar nicht, was ich nun sagen soll. Für mich ist all diese Musik und die entsprechenden Alben einfach ein Teil meines Seins und Ichs und ich wäre nie auf die Idee gekommen, dies einfach nur als „Geld-Investment“ anzuschauen!

Für mich stellen sich nun mehrere Fragen:

Wie viele Leute gibt es bereits, welche spezielle Metal-Pressungen als reines Investment kaufen?

Was passiert mit der Musik und den Musikern, wenn diese in andern Kunstbranchen bereits gängige Entwicklung auch hier einsetzen würde?

Was haltet ihr Musiker – es sind ja einige vertreten hier – von so einer Entwicklung? Würden dann erst recht oder gar keine speziellen Releases mehr gemacht? Oder würde man versuchen wie in anderen Kunstbranchen die eigenen Werke „möglichst teuer“ zu verkaufen?

Wieso kauft ihr euch spezielle Pressungen? Zum Sammeln? Zum Angeben? Um besonders trve zu sein? Sonstiges?

Wie verhindert man so eine Entwicklung? Alles nur noch im Inet veröffentlichen – also nur noch „virtuell“ oder nur noch live? (um dann noch rarere Bootlegs zu handeln…) Will man so eine Entwicklung überhaupt verhindern?

Oder ist dies einfach noch eine Marktlücke? Man stelle sich einen Metal-Alben-Hedge-Fund vor :wink:

Gruss Oxford
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Veritas_In_Omnes
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Re: Metal Alben als Investment-Anlagen?

Beitrag von Veritas_In_Omnes »

Oxford hat geschrieben:Wie viele Leute gibt es bereits, welche spezielle Metal-Pressungen als reines Investment kaufen?

Mehr als genug. Ein Blick auf Egay und man erkennt das.

Was passiert mit der Musik und den Musikern, wenn diese in andern Kunstbranchen bereits gängige Entwicklung auch hier einsetzen würde?

Ich denke mal gar nichts, denn die limitierten Sonderauflagen wären dann so oder so schnellstens ausverkauft. Die Bands oder Labels könnten insofern profitieren, als dass sie selbst die Raritäten auf Egay anbieten.

Was haltet ihr Musiker – es sind ja einige vertreten hier – von so einer Entwicklung? Würden dann erst recht oder gar keine speziellen Releases mehr gemacht? Oder würde man versuchen wie in anderen Kunstbranchen die eigenen Werke „möglichst teuer“ zu verkaufen?

Schweinerei, aber was will man machen. Die Leute verdienen mit dem Wiederverkauf so viel, weil irgendwelche Deppen bereit sind, einen Haufen Kohle für eine CD hinzublättern, obwohl sie auch die 20 Re-Releases schon zu Hause stehen haben. Aber versteh einer mal Fanatismus.

Wieso kauft ihr euch spezielle Pressungen? Zum Sammeln? Zum Angeben? Um besonders trve zu sein? Sonstiges?

Hunzkommune Profilierungsneurose. Aber mal ernsthaft: Ich kauf mir limitierte oder andere Sonderauflagen gerne, weil sie meist etwas spezieller daher kommen (Digipak bzw. Digibook oder andere Verpackung als ein normales Jewel Case) oder vielleicht ein kleines Gimmick dabei ist. Allerdings wirds lächerlich, wenn versucht wird, durch solche Sachen den nicht vorhandenen Wert einer Veröffentlichung anzuheben um den Kaufpreis zu legitimieren.

Wie verhindert man so eine Entwicklung? Alles nur noch im Inet veröffentlichen – also nur noch „virtuell“ oder nur noch live? (um dann noch rarere Bootlegs zu handeln…) Will man so eine Entwicklung überhaupt verhindern?

Alles in einer identischen Pressung und nicht (hand)nummeriert. Entweder alles im Digipak, -book, Metallgehäuse oder Jewel Case, oder gar nix. Und keine limitierten LPs, während die CDs unlimitiert sind.

Oder ist dies einfach noch eine Marktlücke? Man stelle sich einen Metal-Alben-Hedge-Fund vor :wink:

Würde das nicht der "Fuck Commerce"-Attitüde zuwider laufen?
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ticino1
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Beitrag von ticino1 »

Preis ensteht durch Angebot und Nachfrage. Wert durch individuelle einschätzung. Ich bin erstaunt, wie viel man ausgeben muss, wenn man neuere "Raritäten" kaufen möchte. Die Split Proclamation-Teitanblood (die hard Version) hat "nur" 50 Euronen inkl. Porto gekostet. Ein Schnäppchen, verglichen mit den Preisen die auf Egay kursierten... Wir werden in 20 Jahren nochmals darüber reden.
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Bombenhagel
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Beitrag von Bombenhagel »

Ich frage mich auch,wer so etwas verkauft. So ohne Weiteres,also als "normalmensch" kennt man die Platten ja gar nicht: Ergo müpssen es Metalmenschen, wenn nicht BM'ler sein. Denen müssen diese Scheibchen doch auch etwas bedeuten? Ich käme nicht auf die Idee, rare Dinger zu verkaufen,außer, es geht wirklich an die Existenz.
Ich kann jedoch von mir sagen,dass ich Alben nicht aus Investmentanlage kaufe, das wäre Schändung.


P.S. Die Preise sind echt faszinierend. :Alien 2:
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Tom
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Beitrag von Tom »

Unser Zeug findet ja nicht gerade so reissenden Absatz, aber ich finde es witzig, dass es eienen Undercover Records Shop bei ebay gibt :)

LE LP Undercover Records Shop
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Oxford
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Beitrag von Oxford »

Metal-Sammlungen und damit auch die Raritäten kommen immer wieder in den Verkauf, weil Leute, meist zwischen 25 und 35 Jahre alt, nicht mehr Metal hören - meist sind sie dann im Beruf etabliert oder haben Familie und ihre Interessen sind anders gelagert. Ich hatte schon mal den Fall, wo eine Mutter die Metal-Sammlung des Sohnes (fertig mit dem Studium, Arbeit bei einem weltweiten Konzern im Ausland und kein Interesse mehr an seinen Metal-Alben) via Zeitungsanzeige verscherbelte.

Mir geht es weniger um so Leute wie ticino1, sondern um solche, die sich sagen "mich interessiert zwar die Musik nur am Rande, aber ich kaufe mir mal diese limitierten Alben, weil ich sie in 2 bis 5 Jahren für das Vielfache verkaufen kann".
Tom hat geschrieben:Unser Zeug findet ja nicht gerade so reissenden Absatz, aber ich finde es witzig, dass es eienen Undercover Records Shop bei ebay gibt :)
Hm, da Luciferi Excelsi in meiner Sammlung noch total fehlt, könnte ich hier Abhilfe schaffen...
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Graf von Hirilorn
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Beitrag von Graf von Hirilorn »

Ich mach' das schon lange...
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