Samurai
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Samurai
Ein Mitschüler von mir hatte heute ein Refarat über die Samurai und ihre Tugenden gehalten. Ich habe noch aufgeschnappt, dass ihre Erziehung mit bereits 3-4 Jahren begonnen hat, dass sie den Materialismus verachten (sie lebten in ärmlichen Verhältnissen) und der Höflichkeit/ Mitgefühl, selbst ihren Feinden gegenüber, gelehrt sind.
Das Leben war für die Samurai nichts wert u. sie waren ihrem Lehnsherren ein Leben lang verpflichtet. Starb dieser, hatten sie die Pflicht ihm zu "folgen", sprich: sich umzubringen (Buschido: bereitwilligung zum Tod).
Und wenn es schon so weit kam, haben sie sich auch mal von einem Freund enthaupten lassen. Für den Freund war das eine Ehre.
Was denkt ihr über ein derart für andere aufopferndes Leben? Käme das für euch in Frage? Natürlich ist das heute nicht so, aber was wäre wenn? Das hat mich gerade interessiert.
Das Leben war für die Samurai nichts wert u. sie waren ihrem Lehnsherren ein Leben lang verpflichtet. Starb dieser, hatten sie die Pflicht ihm zu "folgen", sprich: sich umzubringen (Buschido: bereitwilligung zum Tod).
Und wenn es schon so weit kam, haben sie sich auch mal von einem Freund enthaupten lassen. Für den Freund war das eine Ehre.
Was denkt ihr über ein derart für andere aufopferndes Leben? Käme das für euch in Frage? Natürlich ist das heute nicht so, aber was wäre wenn? Das hat mich gerade interessiert.
ich hab selbst mal einen vortrag über samurai gehalten, und finde deren einstellung sehr bewundernswert, vor allem deren loyalität und den selbstlosen weg des freitodes.
"bushido" heisst aber etwas anderes "bushi" war ein anderer ausdruck für samurai und "do" bedeutet der weg, mit anderen worten "der weg des bushi bzw des samurai". wie auch bei "ju-do", der weg des sanften bzw der sanfte weg.
"bushido" heisst aber etwas anderes "bushi" war ein anderer ausdruck für samurai und "do" bedeutet der weg, mit anderen worten "der weg des bushi bzw des samurai". wie auch bei "ju-do", der weg des sanften bzw der sanfte weg.
Klasse Film zum Thema: Ghost Dog: The Way of the Samurai
Loyalität... ja, Loyalität ist bewundernswert, aber, was waren das für Herren, denen die Samurais dienten ? Vor allem fette, gepuderte Männer die den ganzen Tag mit ihren Geishas rummachten und Sake tranken. Samurais sind für mich etwas auf der gleichen Stufen wie die Schweizer Söldner die sich entschlossen, einem dieser perückentragenden, in Samt und Seide gekleideten französischen Höfling zu dienen. Das Bild das wir heute von den Samurais haben ist leider nur allzuoft idealisiert. Schrecklichstes Beispiel: "The Last Samurai". Gut, ich muss zugeben, ich habe den nicht vollständig gesehen, einfach weil ich den Zahnpastawerbeträger vom Dienst nicht ertrage. Forest Whitaker ertrage ich da schon eher, aber "Ghost Dog" ist einfach langweilig. Wer sich für (idealisierte, heroisierte) Samuraifilme interessiert, der gucke sich den guten Drittel von Akira Kurosawas Werk an, Samuraifilme par excellence.
last samurai hat mir noch gefallen, ich mag teilweise hollywood standard. aber klar, an kunstwerke wie "shichinin no samurai" (die 7 samurai) von kurosawa kommt sowas nie ran, werden aber die meisten als langweilig einstufen, da heutzutage die leute sehr hollywood-manipuliert sind, was filme angeht.
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Gibt ist tatsächlich der richtige Ausdruck. Die Samurais von einst leben in den Yakuzas weiter. Ihre Ziele mögen nicht so ehrenwert sein wie es die ihrer Ahnen - zumindest in den Filmen - waren, viele Traditionen blieben aber bestehen.Leviathan666 hat geschrieben:auch wenn es die Samurai seit ziemlich langer Zeit gibt
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Entschuldige wenn ich hier auf einen alten Thread eingehe...aber, die Samurais leben nicht in den Yakuzas weiter.Bandog hat geschrieben:Gibt ist tatsächlich der richtige Ausdruck. Die Samurais von einst leben in den Yakuzas weiter. Ihre Ziele mögen nicht so ehrenwert sein wie es die ihrer Ahnen - zumindest in den Filmen - waren, viele Traditionen blieben aber bestehen.Leviathan666 hat geschrieben:auch wenn es die Samurai seit ziemlich langer Zeit gibt
Die Begründung liegt darin, dass ein Yakuza die Regeln bzw. Philosophie des Bushido nicht respektiert. Dies schliesst natürlich nicht aus, dass ein Yakuza ein Katana benutzt. Einzig das Ritual, sich ein Fingerglied abzuhacken, wenn ein Auftrag nicht ausgeführt wurde, entstammt ansatzweise den Ritualen der Samurai. Tatsächlich gingen viele Samurai nach 1871 (Jahr, in welchem die Privilegien der Samurai aberkannt worden sind) zur Kriminalpolizei/Armee oder suchten Beschäftigung als Leibwächter (oder gründeten später Unternehmen wie z.Bsp. Honda).
Wobei, ich schliesse nicht aus, dass der eine oder andere Samurai sich für skrupelhafte Geschäfte engagieren liess. Jedoch verliert er in dem Moment das Recht, sich Samurai zu nennen...
Die fünf Hauptforderungen des Bushidos, die auch unter dem Begriff Dojokun zusammengefasst werden, waren:
1. Treue
Treue gegenüber deinem Herrscher und Heimatliebe
Treue und Achtung vor den Eltern
Treue zur dir selbst, Fleiß
2. Höflichkeit
Liebe
Bescheidenheit
Etikette
3. Tapferkeit
Härte und Kaltblütigkeit
Geduld und Ausdauer
Schlagfertigkeit
4. Offenheit und Aufrichtigkeit
Ehrgefühl
Gerechtigkeit
5. Einfachheit
Reinheit
Das Thema interessiert mich schon länger, natürlich wegen dem Kult des Schwertes...noch ein kleiner aktueller Literatur Tipp: Der Clan der Otori.
Nun, in ihren Ansichten verletzen die Yakuza die Regeln des Bushido nicht; oder zumindest ebensowenig oder ebensosehr wie damals die Samurai.
Aber natürlich kann man das nicht 1:1 als Weiterführung der Samuraitradition ansehen, schon rein der unterschiedlichen Herkunft wegen.
Im übrigen wird das Hervorholen eines alten Threads hier durchaus als Tugend betrachtet. Du kannst das in dein persönliches Bushido schreiben
Aber natürlich kann man das nicht 1:1 als Weiterführung der Samuraitradition ansehen, schon rein der unterschiedlichen Herkunft wegen.
Im übrigen wird das Hervorholen eines alten Threads hier durchaus als Tugend betrachtet. Du kannst das in dein persönliches Bushido schreiben
