Mein Kampf - Verbot oder Legalisierung
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- sebastian schmidt
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Mein Kampf - Verbot oder Legalisierung
Es soll hier nicht vornehmlich die Frage geklärt werden, ob und in wie weit man dem Inhalt zustimmen könnte, sondern eher darum gehen, ob dieses buch eine geschichtliche Quelle ist, welche freizugänglich sein sollte oder doch eher auf den index gehört.
wie sieht es allgemein aus, würde eine legalisierung negative folgen nach siech ziehen in bezug auf extremistisches gedankengut; würde damit an den grundfesten des allgemeinen verbots von lektüre etc. gerüttelt?
inwieweit ist es sowieso egal, ob verbote erlassen werden im zeitalter von uneingeschränkter kommunikationsfähigkeit über das internet?
wie sieht es mit einer allgemeinen behandlung im geschichtsunterricht aus, natürlich kommentiert von zuverlässigen lehrern. gefahr oder grundwissen für ausbildung und zukunft?
droht durch eine legalisierung der handel mit diesem buch zum kommerz zu verkommen, so dass verlage versuchen den größtmöglichen profit zu erlangen aus verkäufen von extremistischem gedankengut unter dem deckmantel von freiem quellenzugang?
würden in deutschland und im deutschsprachigen raum "schlimmere" folgen zu erwarten sein als in ländern, wo die legalisierung noch nie in frage gestellt wurde?
ich hoffe, dass hier der ein oder andere gescheite gedanke kommt und nicht wieder nur rassistisches gefasel, welches selbst von einem fünftklässler wiederlegt werden könnte, weil die jeweilige argumentation lediglich von nichtdenken anstatt von überlegung zeugt.
Eine andere Diskussion, welche eher auf den inhalt abzielt, jedoch auch geprägt ist von schwachsinnigen kommentaren und fadenscheinigen argumenten, findet ihr HIER
wie sieht es allgemein aus, würde eine legalisierung negative folgen nach siech ziehen in bezug auf extremistisches gedankengut; würde damit an den grundfesten des allgemeinen verbots von lektüre etc. gerüttelt?
inwieweit ist es sowieso egal, ob verbote erlassen werden im zeitalter von uneingeschränkter kommunikationsfähigkeit über das internet?
wie sieht es mit einer allgemeinen behandlung im geschichtsunterricht aus, natürlich kommentiert von zuverlässigen lehrern. gefahr oder grundwissen für ausbildung und zukunft?
droht durch eine legalisierung der handel mit diesem buch zum kommerz zu verkommen, so dass verlage versuchen den größtmöglichen profit zu erlangen aus verkäufen von extremistischem gedankengut unter dem deckmantel von freiem quellenzugang?
würden in deutschland und im deutschsprachigen raum "schlimmere" folgen zu erwarten sein als in ländern, wo die legalisierung noch nie in frage gestellt wurde?
ich hoffe, dass hier der ein oder andere gescheite gedanke kommt und nicht wieder nur rassistisches gefasel, welches selbst von einem fünftklässler wiederlegt werden könnte, weil die jeweilige argumentation lediglich von nichtdenken anstatt von überlegung zeugt.
Eine andere Diskussion, welche eher auf den inhalt abzielt, jedoch auch geprägt ist von schwachsinnigen kommentaren und fadenscheinigen argumenten, findet ihr HIER
- Morgenstern
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Du wirfst interessante Fragen auf!
Grundsätzlich kann ich mir nicht vorstellen, dass zur Zeit ein Verbot die Leute, die Mein Kampf wirklich lesen wollen, davon abhält. Wer das Buch wirklich haben will, bestellt es in den USA, in Polen oder sonstwo. Deshalb halte ich ein Verbot eher für kontraproduktiv: Wenn etwas schwer erhältlich ist, besteht die Gefahr, dass man es zum Kult macht, obwohl es dessen nicht würdig ist.
Ich halte es für wichtig, Mein Kampf gelesen zu haben. Es zeigt vieles über Herrn Hitler und wie es zu seinem Denken kam. Es zeigt einem rationalen Menschen auch die fadenscheinige Argumentationslinien auf.
Dass gewissen Kindern und Pubertierenden dieses Buch nicht gut bekommen würde, ist mir auch klar. Deshalb ist der Vorschlag eines kommentierten Behandelns im Geschichtsunterricht ein guter.
Grundsätzlich kann ich mir nicht vorstellen, dass zur Zeit ein Verbot die Leute, die Mein Kampf wirklich lesen wollen, davon abhält. Wer das Buch wirklich haben will, bestellt es in den USA, in Polen oder sonstwo. Deshalb halte ich ein Verbot eher für kontraproduktiv: Wenn etwas schwer erhältlich ist, besteht die Gefahr, dass man es zum Kult macht, obwohl es dessen nicht würdig ist.
Ich halte es für wichtig, Mein Kampf gelesen zu haben. Es zeigt vieles über Herrn Hitler und wie es zu seinem Denken kam. Es zeigt einem rationalen Menschen auch die fadenscheinige Argumentationslinien auf.
Dass gewissen Kindern und Pubertierenden dieses Buch nicht gut bekommen würde, ist mir auch klar. Deshalb ist der Vorschlag eines kommentierten Behandelns im Geschichtsunterricht ein guter.
na ja ich denke, dass es im moment noch nicht möglich ist, dieses buch zu legalisieren. prinzipiell halte ich es aber nicht für falsch, da es sicherlich einen tieferen einblick in hitler gibt. und das irgendwelche leute davon beeinflußt werden denke ich auch nicht, weil es ja das kleinste problem ist sich dieses buck zu besorgen.
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Nun ich würde eine Legalisation bevorzugen, weil es gibt schon hunderte von legalen kommentierten Fassungen, welche in den meisten Buchläden zu finden sind.
Allgemein bin ich der Ansicht, dass Verbote bei solchen Produkten nichts nützen. Ich habe mir das Buch auch via Internet heruntergeladen...
Was die Behandlung im Schulunterricht betrifft bin ich vollkommen dagegen, denn ich wage zu behaupten, ein grosses Wissen zum Dritten Reich und 2 WK zu besitzen, jedoch kann man das nicht von den Lehrern behaupten.
Der Geschichtsunterricht besteht aus zuvielen Themen, da kann man nicht Mein Kampf behandeln und die nötige Zeit dafür investieren. Denn ein Buch dieses Kalibers sollte man ausführlich behandeln können und nicht so schnell schnell....
Wusstet ihr übrigens, dass Mein Kampf in der Türkei bis in die 60er Jahre als Schulbuch vorgeschrieben war...
Allgemein bin ich der Ansicht, dass Verbote bei solchen Produkten nichts nützen. Ich habe mir das Buch auch via Internet heruntergeladen...
Was die Behandlung im Schulunterricht betrifft bin ich vollkommen dagegen, denn ich wage zu behaupten, ein grosses Wissen zum Dritten Reich und 2 WK zu besitzen, jedoch kann man das nicht von den Lehrern behaupten.
Der Geschichtsunterricht besteht aus zuvielen Themen, da kann man nicht Mein Kampf behandeln und die nötige Zeit dafür investieren. Denn ein Buch dieses Kalibers sollte man ausführlich behandeln können und nicht so schnell schnell....
Wusstet ihr übrigens, dass Mein Kampf in der Türkei bis in die 60er Jahre als Schulbuch vorgeschrieben war...
Ich schliesse mich Morgenstern an. Wer mündigen Menschen mit Zensur vorschreiben will, was sie für geistige (künstlerische, literarische und weltanschauliche) Inhalte konsumieren dürfen, hat höchstwahrscheinlich Angst, dass seine eigene Idee und Propaganda dem, was er verbietet, argumentativ nicht gewachsen sein könnte. Wer 'Mein Kampf' gelesen hat, findet darin sowohl durchaus grosse Schwachpunkte als auch inspirierende Momente, und das dürfte wohl mit jedem "Klassiker" so sein, auch wenn ich Hitlers Buch nicht mit einem Aristoteles, Machiavelli, Pascal, Schopenhauer, Hume oder Nietzsche in ein Regal stellen würde.Ich halte es für wichtig, Mein Kampf gelesen zu haben. Es zeigt vieles über Herrn Hitler und wie es zu seinem Denken kam. Es zeigt einem rationalen Menschen auch die fadenscheinige Argumentationslinien auf.
Ich denke nicht, dass es einen wertvollen Beitrag zur Meinungsbildung (egal ob zustimmend oder ablehnend) liefern kann.
Es wird niemanden geben der es unvoreingenommen lesen wird, ein Neonazi wird sich genauso bestätigt fühlen wie ein Gegner....
Mich selbst interessiert es nicht, verbieten würde ich es aber keinesfalls, ist doch auch "Das Kapital" frei erhältlich...
Es wird niemanden geben der es unvoreingenommen lesen wird, ein Neonazi wird sich genauso bestätigt fühlen wie ein Gegner....
Mich selbst interessiert es nicht, verbieten würde ich es aber keinesfalls, ist doch auch "Das Kapital" frei erhältlich...
Dazu ist noch zu sagen: In Zeiten des Leistungsabbaus im Bildungswesen (und anderswo), wo Lehrpläne gestrafft, Personalstellen gekürzt und ganze Fächer nurmehr an Privatschulen unterrichtet werden, in solchen Zeiten mutet die Vorstellung utopisch an, dieses Buch und natürlich auch andere, in ihrer weltgeschichtlichen Stellung mindestens ebenso wichtige Werke mit zeitlosem Gültigkeitsanspruch, ausführlich im Unterricht zu behandeln.Dass gewissen Kindern und Pubertierenden dieses Buch nicht gut bekommen würde, ist mir auch klar. Deshalb ist der Vorschlag eines kommentierten Behandelns im Geschichtsunterricht ein guter.
Vielleicht gibt dir das Votum unserer neuen CVP- (würg) Bundesrätin diesbezüglich ja etwas Hoffnung: "Bildung statt Panzer". Obwohl ich weiss, dass diese Parole speziell bei einem Herrn Morgenstern ein gewisses Unbehagen auslösen dürfte

Abgesehen davon ist die Schule nicht der einzige Ort, wo man lernen kann und sollte. Dort kriegt man - falls man eine gute Bildung bekommt - die richtigen Grundlagen und das methodische Werkzeug. Das eigene Studium, das eigene Bemühen um Wissen kann einem jedoch keiner abnehmen, wenn man beansprucht, ein differenziertes Weltbild anzustreben und nicht auf der Ebene von Spiegel TV zu enden.
Ein Verbot macht meines Erachtens absolut keinen Sinn, zumal dies zumindest im Geschichtsunterricht auch mal eine Quelle wäre, die für die damaligen Geschehnisse argumentiert. In der jetztigen Situation erhält man in der Schule das Geschichtsverständnis gleich mitgeliefert, was ich als absolut einschränkend empfinde.
Und ausserdem ist das Buch einfach interessant, auch wenn es, wie Fox bereits sagte, Schwachstellen aufweist und teilweise rein biologisch überholt ist.
Fest steht jedenfalls, dass kein Mensch der bei klarem Verstand ist einfach dieses Buch liest und sich dann denkt " Super Sache, ich bin jetzt auch Neonazi."! Dies tritt nur ein, wenn schon vorher ein Hang zum Gedankengut da war, oder der betreffende Mensch einfach völlig beschränkt ist.
Und ausserdem ist das Buch einfach interessant, auch wenn es, wie Fox bereits sagte, Schwachstellen aufweist und teilweise rein biologisch überholt ist.
Fest steht jedenfalls, dass kein Mensch der bei klarem Verstand ist einfach dieses Buch liest und sich dann denkt " Super Sache, ich bin jetzt auch Neonazi."! Dies tritt nur ein, wenn schon vorher ein Hang zum Gedankengut da war, oder der betreffende Mensch einfach völlig beschränkt ist.
Ja, und dem ist noch hinzuzufügen, dass der "Schutz der schwachen Charaktere und der schlechten Einflüssen ausgesetzten Jugend" (wie ich diese Heuchelparolen der Classe politique hasse) nicht die freien und forschenden Geister daran hindern darf, zu ihrer Nahrung zu kommen und das zu verarbeiten, was sie interessiert. Zensur ist eine Bürde für ein unabhängiges Quellenstudium und einmal mehr gilt daher wohl: (Übertriebenes) Mitleid mit den Schwachen ist Verrat an den Starken! Von wem stammte das noch gleich...Fest steht jedenfalls, dass kein Mensch der bei klarem Verstand ist einfach dieses Buch liest und sich dann denkt " Super Sache, ich bin jetzt auch Neonazi."! Dies tritt nur ein, wenn schon vorher ein Hang zum Gedankengut da war, oder der betreffende Mensch einfach völlig beschränkt ist.
