IN MEMORIAM
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- marinetti
- Papst
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Meinen fünfhundertsten Beitrag der mich zum Bischof befördert soll noch etwas mehr als ein einfaches "Hurra" beinhalten. Wenngleich...
Hurra! Hurra! Hurra!
Was oft missverstanden wird ist die Sache mit der Demut und der Askese. Demut ist nicht "Speichelleckerei" und Askese ist nicht eine "Strafe".
Das hat nichts mit Sklaven-Religion zu tun. Demut dient dazu sich nicht selbst zu überschätzen und Askese dazu die eben nur menschlichen, profanen Dinge zu überwinden. Krieg z.B. kann eben auch sehr asketisch sein. Beides stärkt den Charakter und vorallem den Willen. Da dieser Wille aber somit vom nur menschlich-profanen "geleutert" wurde, kann da auch nicht mehr vom menschlichen Willen gesprochen werden sondern eben von Gottes-Wille. Hier wäre das Beispiel wieder von "Lust haben" und "wollen". Diese beiden Dinge sind eben nicht das selbe. Das erste hat einen niedereren, persöhnlichen Charakter, das zweitere einen höheren, göttlichen.
Somit stimmt das was Hagel sagte, dass in jedem Menschen ein Funke Göttlichkeit schlummert. Aber um ihn zu erwecken muss eben der Mensch überwunden werden und somit diese Verbindung zum Höheren entstehen wie ich weiter oben geschrieben habe.
Zum Königtum:
König ist nicht eine Person oder ein Mensch. König ist eine Funktion. Desshalb auch "Wir, König von Gottesgnaden" Das ist immer die Funktion "König" und der Mensch. Wenn der König spricht, spricht er eben nicht als Mensch sondern als König. Und das mit göttlichem Segen. Wenn der Mensch schlecht ist, dann kann er nicht König sein. Vielleicht muss er dann sogar aufgehalten werden. Aber die Monarchie bleibt bestehen! Das war auch was in Frankreich missverstanden wurde. Der König wurde mit dem Mensch gleich gesetzt und "abgeschafft". Die Brücke zur Göttlichkeit damit zerschlagen.
Hurra! Hurra! Hurra!
Was oft missverstanden wird ist die Sache mit der Demut und der Askese. Demut ist nicht "Speichelleckerei" und Askese ist nicht eine "Strafe".
Das hat nichts mit Sklaven-Religion zu tun. Demut dient dazu sich nicht selbst zu überschätzen und Askese dazu die eben nur menschlichen, profanen Dinge zu überwinden. Krieg z.B. kann eben auch sehr asketisch sein. Beides stärkt den Charakter und vorallem den Willen. Da dieser Wille aber somit vom nur menschlich-profanen "geleutert" wurde, kann da auch nicht mehr vom menschlichen Willen gesprochen werden sondern eben von Gottes-Wille. Hier wäre das Beispiel wieder von "Lust haben" und "wollen". Diese beiden Dinge sind eben nicht das selbe. Das erste hat einen niedereren, persöhnlichen Charakter, das zweitere einen höheren, göttlichen.
Somit stimmt das was Hagel sagte, dass in jedem Menschen ein Funke Göttlichkeit schlummert. Aber um ihn zu erwecken muss eben der Mensch überwunden werden und somit diese Verbindung zum Höheren entstehen wie ich weiter oben geschrieben habe.
Zum Königtum:
König ist nicht eine Person oder ein Mensch. König ist eine Funktion. Desshalb auch "Wir, König von Gottesgnaden" Das ist immer die Funktion "König" und der Mensch. Wenn der König spricht, spricht er eben nicht als Mensch sondern als König. Und das mit göttlichem Segen. Wenn der Mensch schlecht ist, dann kann er nicht König sein. Vielleicht muss er dann sogar aufgehalten werden. Aber die Monarchie bleibt bestehen! Das war auch was in Frankreich missverstanden wurde. Der König wurde mit dem Mensch gleich gesetzt und "abgeschafft". Die Brücke zur Göttlichkeit damit zerschlagen.
- Graf von Hirilorn
- Engel
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Völlig richtige Feststellung zu DEmut und Askese! Aber sagen Sie das mal einem Publikum, welches sich nunmehr seit Jahrzehnten in einer Jugendsubkultur bewegt, welche vom Satanismus gerade mal das missverstandene "Do what thou wilt" übernommen hat, um ihr massloses Versagertum mit einem scheinbaren Willensakt zu übertünchen...
- marinetti
- Papst
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Eben das hab ich ja eben getan!Aber sagen Sie das mal einem Publikum, welches sich nunmehr seit Jahrzehnten in einer Jugendsubkultur bewegt, welche vom Satanismus gerade mal das missverstandene "Do what thou wilt" übernommen hat, um ihr massloses Versagertum mit einem scheinbaren Willensakt zu übertünchen...

*setzt Pornobrille auf und verschrenkt die Arme*
- Von Horffburg
- Papst
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Keine leichte Aufgabe, gewiss. Man müsste diesen Leuten zuallererst beibringen, dass sich der von ihnen gelebte "Satanismus" nicht auf die CD-Beiheft-Texte ihrer Lieblingsbands beschränkt.Ricardo Clement hat geschrieben:Völlig richtige Feststellung zu DEmut und Askese! Aber sagen Sie das mal einem Publikum, welches sich nunmehr seit Jahrzehnten in einer Jugendsubkultur bewegt, welche vom Satanismus gerade mal das missverstandene "Do what thou wilt" übernommen hat, um ihr massloses Versagertum mit einem scheinbaren Willensakt zu übertünchen...
- Von Horffburg
- Papst
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Niemand nimmt doch ernsthaft diesen Dark-Funeral-Satanismus ernst, oder? Zumal er IMMER mit halblangen Haaren und Wacken verbunden ist. Ich find diese Phasen überhaupt kein bißchen bedenklich. Lustig eher, vielleicht lächerlich aus der Sicht eines über 30 Jährigen, aber niemals auch nur ansatzweise gefährlich. Viele Jugendliche brauchen diese "Abkehr" vom oftmals christlichen Elternhaus, um nachdem diese Phase vorbei ist wenigstens halbwegs normal denken zu können.
- Von Horffburg
- Papst
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Absolut. Aber in gewissen Fällen wird gerade ein solcher Mix aus Mummenschanz und Horrorfilm-Satanismus zum Sprungbrett für lächerliche Pseudo-Ideologien. Man denke hier etwa an den einen von Dissection, oder einen gewissen anderen wohlbekannten...Hagel hat geschrieben:Niemand nimmt doch ernsthaft diesen Dark-Funeral-Satanismus ernst, oder? Zumal er IMMER mit halblangen Haaren und Wacken verbunden ist. Ich find diese Phasen überhaupt kein bißchen bedenklich. Lustig eher, vielleicht lächerlich aus der Sicht eines über 30 Jährigen, aber niemals auch nur ansatzweise gefährlich. Viele Jugendliche brauchen diese "Abkehr" vom oftmals christlichen Elternhaus, um nachher wenigstens halbwegs normal denken zu können.
- marinetti
- Papst
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Aber auch nur wenn das Elternhaus so Larifari ist. Hatten wir doch an anderer Stelle schon. Die Pupertät kommt nur in den Larifari-Kultur-Ländern vor.Viele Jugendliche brauchen diese "Abkehr" vom oftmals christlichen Elternhaus, um nachdem diese Phase vorbei ist wenigstens halbwegs normal denken zu können.
- Graf von Hirilorn
- Engel
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Ja... In dieser Form auf jeden Fall... Wahrscheinlich ist das auch beabsichtigt. Denn nach dieser Phase wird die Mehrheit der Jugendlichen zu umso angepassteren Bürgern, und die sowieso nicht verwertbaren werden wenigstens ein paar Jahre lang Drogengelder in die Mafia pumpen und somit auch von unten her noch dem Kapitalismus dienen, bevor sie früh krepieren...
Ricardo Clement hat geschrieben:Nein, ich werde keine Befehlsketten anführen... Aber etwas anderes. Nämlich eine (ganz bewusst gewählte) dumme Frage: Könnte ein Mensch jemals erwachsen werden, wenn er nie ein Kind gewesen ist? Wohl kaum. Die Erfahrung des Kind-Seins ist meiner Meinung nach durchaus mit einer später direkt daraus erworbenen Fähigkeit, "erwachsen" zu handeln (was in der Definition unserer Endzeit-Kultur bedeutet "sich Pornos runterladen", wobei wir aber beide wissen, dass ich von einer ganz anderen Definition ausgehe). So kann man auch nicht, wie Leute wie MORTIIS es meinen "zum herrschen geboren" sein, da das "nicht-herrschen" so wie das "kind-sein" zum Entwicklungsprozess dazugehört, der uns VIELLEICHT später einmal ermöglicht zu herrschen... Ich denke, die katastrophalsten Ergebnisse von Herrschaft waren und sind immer dort anzutreffen, wo Leute zur Macht gelangten, die damit, aufgrund ihrer fehlenden Entwicklung, überfordert waren... Ob das nun entartete Pharaonen oder Cäsaren oder Diktatoren des 20. Jahrhunderts waren... Es waren Charaktere, die immer schon eine Unfähigkeit zum Masshalten oder "sich-in-etwas-fügen" an den Tag gelegt hatten. Fatalerweise ist dieser Wesenszug durchaus einer, der dazu geeignet ist, Menschen an die Macht zu bringen. Vom kleinen Bandenführer ist es manchmal ein kurzer Weg hinauf zum Diktator. Und es ist gemeinhin Bekannt, dass die Natur an Ausgleich und Mässigung, so wie es die Menschen verstehen, nicht interessiert ist.
Deswegen muss ich ergänzen: Zum Herrschen, zum rücksichtslosen und am Ende mit tödlicher Sicherheit in die Katastrophe führenden herrschen, braucht man in der Tat keine Unterordnungs-Erfahrung... Man kann nun sagen: Ja, also nicht unabdingbar verknüpft. Nur ist solches Herrschen meiner Meinung nach nichts erstrebenswertes
Man könnte nun natürlich sagen, dass es auch Beispiele rücksichtsloser Herrschaft gibt, welche durchaus insgesamt positiv auch für das jeweils beherrschte Volk verliefen... In diesen Fällen argumentiere ich, dass man bei der dort angewandten Rücksichtslosigkeit durchaus das erwachsene, also auch selbstbeherrschende Element machiavellistisch angewandter Härte erkennen wird, oder aber, wie im Fall von Russland, sich die Katastrophe momentan noch vollzieht, wurzelnd in den drastischen Fehlern seiner früheren Despoten.
Deshalb sage ich, dass es unabdingbar ist, sich die Fähigkeit zur Unterordnung zu erwerben, bevor man nach Höherem strebt. Man muss ja ein Pferd auch erst mal kennenlernen, bevor man lernt, es zu reiten...
Hier aber wimmelt es ja von Tiger-Reitern, welche freilich ebendiesen nur in ihren Phantasien reiten. In der REalität könnten sie sich diesem noch nicht einmal nähern, auch nicht seiner metaphysischen Variante.
Nun gut. Zusammenfassend diesen Schwurbel kann ich also konstatieren, dass ich nicht unbedingt mit den Zwängen der Realität, der äusseren Bedürfnisse argumentieren will, sondern mit den Anforderungen der individuellen, seelischen Entwicklung.
Zur Natürlichkeit der Übertreibung:
Die Natur befleißigt sich ja seit ihres Bestehens um ständig neue Herausforderungen für die in ihr lebenden Kreaturen, seien das Menschen, Tiere oder Pflanzen. Möglicherweise ist es wirklich so, dass einem bestimmten Anteil der jeweiligen Gruppen ein möglichst großes Maß an Unvermögen zur Anpassung (auch Unterordnung) "zugeteilt" wurde, ebenso wie das fehlende Erkennen ihrer sozialen Fehlstellung, um die um sie herum zu leben gezwungenen Mitkreaturen zu neuen Strategien aufzufordern, mit diesen Elementen umzugehen. Man könnte es intersoziale Evolution nennen, vielleicht auch Duldsamkeit. Kann ich so nicht genau sagen.
Die Enthronisierung Ludwigs XIV. könnte man, geht man von der positiven Wirkung auf die soziale Gemeinschaft der vormal Beherrschten aus, als intersozial(gesellschaftlichen)-evolutionären Schritt bezeichnen, da Ludwig ja in die von dir angeführte Reihe ungeliebter Despoten passt. Sicher hat die neuere Geschichtsschreibung das Bild etwas verfälscht, aber wenn man von einem gewissen Maß Propaganda auszugehen bereit ist, was man m.M.n. immer sollte, läßt sich ein relativ klares Bild dieses Herrschers zeichnen, was die Enthauptung allerdings nicht rechtfertigte.
Ein in hochadligen Kreisen aufgewachsenes Kind, die Bourbonen waren da keine Ausnahme, hat natürlich keine besonderen sozialen Fähigkeiten entwickelt. Allerdings ist in diesen Kreisen die Unfähigkeit zum Maß halten keine Charaktereigenschaft, sondern ein klar erlerntes Verhalten.
Aufgrund der Sozialisierung innerhalb eines Personenkreises, der niemals Maß halten mußte, wird ein Kind den Grund oder die Notwendigkeit des Maß haltens niemals erlernen und demzufolge natürlich auch nie Maß halten können - und sich nicht den Hauch eines Gedankens machen, da das ja die normale Gedanken- und Lebenswelt ist.
Ludwig XIV. hat seine Enthauptung mit Sicherheit nicht verstanden, da er sich ja vollkommen normal verhielt.
Das andere Extrem sind Emporkömmlinge, an die Macht gekommene Sprößlinge des Plebses, die ein ihnen widerfahrenes Manko auszugleichen suchen. Deren Unfähigkeit zum Maß halten ist verabscheuungswürdiger, da sie ja anderes erlernt haben.
Damit möchte ich sagen, dass die Fähigkeit zur Unterordnung, zumindest in Monarchien und erblichen Führerschaften, nie thematisch oder wichtig gewesen ist. Die Idealform eines Herrschers oder Führers stellt das aus heutiger Sicht natürlich nicht dar und war aufgrund der gesellschaftlichen Emanzipation auch zum scheitern verurteilt.
Dem Rest stimme ich unwidersprochen zu.
- Der Theurg
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Tja, mein guter Ragnar, dann sollten Sie vielleicht nochmals den ersten Beitrag zu diesem Faden lesen und feststellen, dass es hier überhaupt nicht um verblichene Musikanten geht.
Dennoch lässt sich eine Verbindung zu Ihrem Gedanken herstellen:
Ohne S.M. König Ludwig II. von Bayern wäre Richard Wagner, "der Meister aller Meister" (O-Ton Anton Bruckner) unzweifelhaft verloren gewesen, dann hätte es langfristig auch keine Metal-Musik gegeben.
Dennoch lässt sich eine Verbindung zu Ihrem Gedanken herstellen:
Ohne S.M. König Ludwig II. von Bayern wäre Richard Wagner, "der Meister aller Meister" (O-Ton Anton Bruckner) unzweifelhaft verloren gewesen, dann hätte es langfristig auch keine Metal-Musik gegeben.
- Der Theurg
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