Zehn eisige Winter sind vergangen, seit ColdCell mit ihrem Debut in die schwarze Nacht der Metal-Welt hinausgetreten sind. Nun wuchten die Basler ihr fünftes Opus, "Age of Unreason", wie eine klirrende Schneelawine unter die Schwarzmetall-Gemeinde. Dieses Album ist eine frostige Sinfonie, die zeitlos in ihrer Schwärze und Melancholie verharrt, während sie rasend und schleppend zugleich über die Hörerschaft hereinbricht. Es ist ein Werk voller Widersprüche, ein kontroverses Meisterstück, das in seiner Vielschichtigkeit besticht.

"Age of Unreason" entführt uns in eine einmalige Klangwelt, in der die Atmosphäre dicht und greifbar wie ein frostiger Nebel ist. Trauer schwebt über den Eiskristallen, während Hass und Aggression wie ein eisiger Wind durch die Kompositionen heulen. ColdCell weben ihren atmosphärischen Black Metal mit bedächtigem Schlepptempo, das sich wie der schwere Gang durch tiefen Schnee anfühlt. Doch inmitten dieser frostigen Klanglandschaften erhebt sich die klare Stimme von Ines Brodbeck von Inezona, wie ein heller Mond über einer verschneiten Winterlandschaft. Ihre Gesangspassagen durchbrechen die Düsternis und verleihen dem Album eine zusätzliche emotionale Tiefe.

Dieses Werk ist nicht nur eine bloße Fortsetzung ihrer bisherigen Reise, sondern eine deutliche Weiterentwicklung gegenüber den Vorwerken. Die kalten Zellen von ColdCell sind gereift, haben ihre Kälte verfeinert und sich einen Spitzenplatz in der europäischen Schwarzmetall-Welt erkämpft. Man spürt die Einflüsse ihrer dunklen Paten - Blut aus Nord, Schammasch und Dark Fortress - doch nun steht ColdCell endgültig auf Augenhöhe mit diesen Größen.

"Age of Unreason" ist wie ein eiskalter Winter, der die Welt in seine frostige Umarmung schließt. Es ist ein unlogisches Märchen aus Kälte und Dunkelheit, in dem die Melancholie und die Wut aufeinanderprallen wie Schneeflocken im Sturm. Ein Muss für jeden, der die frostige Schönheit und die düstere Eleganz des Schwarzmetalls zu schätzen weiß.

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Tracklist

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