Im Oktober erscheint mit "Coma" das neueste Werk der Portugiesen Gaerea. Die Melange aus Post Black Metal, Depressive Black Metal, Melodic Black Metal und Metalcore kommt bei den Fans hervorragend an. Mit ihren letzten drei Alben haben sich Gaerea in die Herzen der Metalgemeinde gespielt und sich als Meister des Post Black Metal etabliert. Nun stellt sich die Frage, ob "Coma" die beeindruckende Karriere-Entwicklung der Band fortführen kann.

Auf "Coma" ist Gaerea nicht länger eine reine Black-Metal-Band. Stattdessen dringen sie tiefer in die Welt des extremen Metal vor. Der Metalcore-Anteil ist dabei etwas gestiegen, was den ein oder anderen stören mag. Auch die verzerrte Kreischstimme des Sängers kann bisweilen aufdringlich wirken. Insgesamt jedoch bleiben Gaerea sich selbst treu. Die Kernelemente auf "Coma" sind weiterhin traurige Melodien, hymnische Passagen und emotionale Tiraden. Dabei zeigt die Band, dass sie den polnischen Stilgrößen in nichts nachsteht. Mit klaren Gesängen, akustischen Zwischenspielen und machtvollen Hymnen gehen Gaerea jedoch noch einen Schritt weiter in Sachen Genredehnung.

In den zehn Tracks von "Coma" entfaltet sich eine individuelle Erzählung, die Nuancen von Aggression, Ruhe, Einsamkeit und Leidenschaft vereint. Die Produktion, von Gaerea-Stammproducer Miguel Tereso verantwortet, ist dabei gelungen und bietet den Rahmen für das neue Werk. Allerdings mag die moderne, klare und druckvolle Produktion dem ein oder anderen Hörer zu poliert erscheinen. Der typisch rohe und organische Black-Metal-Sound ist hier etwas in den Hintergrund gerückt.

Unterm Strich präsentiert "Coma" eine weiterentwickelte, vielseitige und fesselnde Variante des Post Black Metal, die Gaerea endgültig etabliert. "Willkommen im urbanen Abgrund", wo "Träume in Rost verwandelt" werden, wie es die Band selbst sagt.

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